Basel (awp) - Die Messebetreiberin MCH will ihre geplante ausserordentliche Generalversammlung vom 3. August wie geplant durchführen - trotz einer Einsprache gegen den Entscheid der Übernahmekommission (UEK). Zu dieser Einsprache will MCH innerhalb der eingeräumten mehrtägigen Frist zu Handen der UEK Stellung nehmen, wie es in einer Mitteilung vom Freitag hiess.

MCH will James Murdoch über eine Kapitalerhöhung als neuen Ankeraktionären an Bord holen. Im Zuge des Deals könnte die Beteiligung des Kantons Basel-Stadt vorübergehend auf über 50 Prozent steigen. Damit weder der Kanton Basel-Stadt bei der Überschreitung der 50-Prozent-Schwelle noch Murdoch bei einer allfälligen Überschreitung der 33,3-Prozent-Schwelle allen Aktionären ein öffentliches Übernahmeangebot machen müssen, will MCH sogenannte Opting-up-Klauseln einführen. Damit erhöht sich die Schwelle, ab der ein Übernahmeangebot Pflicht wird.

Die Übernahmekommission (UEK) hatte am 15. Juli die generelle Opting-up Klausel sowie die eventuell geplante selektive Opting-up-Klausel genehmigt. Wie am Donnerstag angekündigt hat Erhard Lee von der Zürcher Vermögensverwaltung AMG nun gegen diesen Entscheid Einsprache eingereicht. Er stört sich vor allem an den vorgeschlagenen Bedingungen der Kapitalerhöhung.

MCH hielt in der Mitteilung vom Freitag fest, führende Stimmrechtsberater hätten sich hinter die Anträge des Verwaltungsrates gestellt. So empfiehlt etwa der US-Stimmrechtsberater ISS alle Anträge zur Ausnahme, Ethos alle mit einer Ausnahme.

Um sicherzustellen, dass der Verwaltungsrat ausreichend unabhängig bleibt, stellt sich der Aktionärsvertreter gegen die Zuwahl von Jeff Palker, einem Vertreter von Murdochs Lupa Systems, wie Ethos-Chef Vincent Kaufmann auf Anfrage von AWP sagte. Mit zwei Verwaltungsräten sei Lupa Systems ausreichend vertreten, so Kaufmann.

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