Doch irgendwann platzt jeder Hype, die Vernunft kehrt zurück – oft zu spät – und mit ihr das böse Erwachen. Jüngstes Beispiel in Frankreich: die Wasserstoffbranche und McPhy Energy. Einst gefeierter Liebling unter den Nebenwerten, steht das Unternehmen heute kurz vor der gerichtlichen Liquidation.
Ein flüchtiger Blick auf die Fundamentaldaten hätte selbst die Wagemutigsten vom Einstieg abhalten können. Sie offenbarten frühzeitig den hochspekulativen Charakter einer Investition in McPhy: ein Unternehmen, das sich auf einen unausgereiften, wirtschaftlich nicht tragfähigen Markt stützte und Jahr für Jahr wachsende operative Verluste auswies.
Mit tiefroten Cashflows war auch das „Wundermittel“ der Kapitalerhöhung 2020 – lanciert mitten im Hype um Wasserstoff und Cleantech – rasch aufgebraucht. Die spektakuläre Kursrallye jener Zeit wurde nicht von operativer Substanz getragen, sondern allein von einer Spekulationswelle. Ein tragfähiges Geschäftsmodell blieb aus, womit ein weiterer Kapitalmarkt-Zugang höchst fraglich wurde – um nicht zu sagen illusorisch.
MarketScreener weist zudem darauf hin, dass jüngst andere notleidende französische Kleinstunternehmen, bei Kleinanlegern gut bekannt, obwohl sie nie einen Cent Gewinn für ihre Aktionäre erwirtschafteten, erneut spektakuläre Börsenrallyes hingelegt haben – diesmal allerdings dank geschicktem Storytelling rund um Kryptowährungen, nicht Wasserstoff.
In dieser Hinsicht lässt sich mit großer Sicherheit eines sagen: Die gleichen Ursachen führen immer wieder zu den gleichen Ergebnissen.