Castel san Pietro (awp) - Das Tessiner Orthopädieunternehmen Medacta hat wegen der Coronakrise weniger verdient. Dass der Umsatz im ersten Halbjahr wegen der Verzögerungen von orthopädischen Eingriffen deutlich zurückgegangen war, war bereits bekannt.

Unter dem Strich verbuchten die Tessiner einen um 14 Prozent tieferen Reingewinn von 9,7 Millionen Euro, wie aus einer Mitteilung vom Montag hervorging. Im Vorjahr war dieser bereits wegen Sonderkosten um gut 50 Prozent eingebrochen. Nebst der Kosten für den Börsengang im April 2019 belasteten damals auch Wechselkursverluste das Resultat.

Bereits seit Juli ist bekannt, dass der Umsatz im ersten Semester 2020 um 11 Prozent auf 134,8 Millionen Euro gefallen ist. Nach einem einstelligen Wachstum im ersten Quartal sei es in einem zweiten Quartal zum ersten Rückgang in der Firmengeschichte gekommen.

Unsicherheit hält an

Der Rückgang der Volumen konnte auf Margenebene teilweise durch Kosteneinsparungen aufgefangen werden. In einigen Ländern hätten zudem staatliche Zuschüsse in Höhe von 2,2 Millionen Euro geholfen, etwa im Zusammenhang mit Kurzarbeit. Des Weiteren gab es positive Steuereffekte, wie es hiess.

Mit Blick in die Zukunft bleibt die konkrete Guidance für das Gesamtjahr weiterhin ausgesetzt. Wegen der Unsicherheit sei es nicht möglich, einen kurzfristigen Ausblick zu geben, hiess es am Montag.

Der Auftragsbestand habe sich in den Monaten Juni, Juli und August allerdings "gut" erholt - mit zweistelligen Wachstumsraten. Das Unternehmen bleibe dennoch sehr vorsichtig mit Blick auf das zweite Semester. Die mittelfristigen und langfristigen Fundamentaldaten seien aber intakt.

ys/rw