Die oberen Extremitäten, die 72% des Gesamtnettoumsatzes ausmachen, stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 28,4% (kWk). Der Bereich untere Extremitäten (15 % des Gesamtumsatzes) wuchs um 39,9 %, während das Segment MKG um 29,4 % zulegen konnte. Im Vergleich zu 2019 konnte der Umsatz im Bereich der unteren Extremitäten am stärksten zulegen (+33,9% CER).

Handgelenkprodukte, die grösste Kategorie im Bereich der oberen Extremitäten, trug im ersten Halbjahr am meisten zum Wachstum bei. Medartis steigerte die Dynamik im Vergleich zum Vorquartal und stärkte ihre Marktposition. Die Nachfrage nach Ellbogen-, Schulter- und Schlüsselbein-Implantaten sowie nach dem erweiterten CCS-Portfolio (kanülierte Kompressionsschraube) wuchs in der ersten Jahreshälfte überproportional stark. Das Unternehmen führte verschiedene Produkte seines strategischen Partners KeriMedical ein, der innovative Lösungen für Hand- und Fingeroperationen anbietet. Die entsprechenden Produkte wurden in Deutschland, Österreich und Grossbritannien erfolgreich und mit positiver Kundenresonanz eingeführt. Obwohl noch auf niedrigem Niveau, entwickelt sich das Distributionsgeschäft planmässig.

Besonders ausgeprägt war das Wachstum im Bereich der unteren Extremitäten in den USA und Australien, wo die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 61,0 % stiegen. Da es aufgrund von Kontaktbeschränkungen schwierig war, unsere neuen Produkte in persönlichen Kundengesprächen zu präsentieren, einzuführen und zu schulen, investierte Medartis weiter in digitale Schulungsformate und Online-Kundenveranstaltungen. Aus demselben Grund beschloss das Unternehmen, die Einführung seiner neuen Mittelfuss-Rückfuss-Implantate sowie Tibia-Fibula-Fraktursystem auf das dritte Quartal zu verlegen. Im Einklang mit ihrer Strategie, den Marktanteil in diesem attraktiven Segment weiter zu erhöhen, hat Medartis auch verschiedene Projekte zur Erweiterung des Portfolios für den grossen US-Markt eingeleitet.

In der DACH-Region führte Medartis systematisch ihr neues MKG-System Modus^(R) II ein. Im kleinsten Segment von Medartis sind patientenspezifische Lösungen sowie digitale Planungssoftware ein wichtiges Kundenbedürfnis und ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal im Markt. Medartis konnte ihr Know-how in diesem Bereich (CMX) nutzen, obwohl die Pandemieeinschränkungen in den meisten Ländern eine Rückkehr zum normalen Niveau verhinderten.

EU-Lieferketten-Hub implementiert Ein wichtiges Projekt im ersten Halbjahr war die Einrichtung einer europäischen Logistik-Verteilzentrale in der deutschen Niederlassung in Umkirch. Obwohl bereits ein kleines Zentrum existierte, führten die schweizerisch-europäischen Diskussionen über das bilaterale Rahmenabkommen sowie die Umsetzung der europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) zu zusätzlichen regulatorischen Anforderungen. So werden die Produkte für den europäischen Markt nun indirekt über das deutsche Drehkreuz vertrieben, während sie in der Vergangenheit direkt vom Medartis-Hauptsitz in Basel in die einzelnen europäischen Länder verkauft wurden. Dieses Meilensteinprojekt wurde im Mai erfolgreich umgesetzt.

Auch im Jahr 2021 investierte Medartis weiter in ihre Organisation. Dies betraf nicht nur die Grösse und die Fähigkeiten der Verkaufsteams, sondern auch andere strategische Funktionen. Der weltweite Personalbestand erhöhte sich in der Folge um 5% auf 649 Mitarbeitende, was die geschäftliche und geografische Expansion des Unternehmens, aber auch das Engagement von Medartis für Innovation widerspiegelt.

FINANZIELLE LEISTUNG Im ersten Halbjahr 2021 konnte Medartis ihre Bruttomarge um 1,6%-Punkte auf 83,6% steigern. Ein positiver geografischer Mix-Effekt (d.h. ein grösserer Anteil des Umsatzes aus Ländern mit höheren Verkaufspreisen) sowie die Produktionseffizienz waren die Hauptfaktoren für diese Verbesserung.

Der Betriebsaufwand (OPEX), der sich aus Vertriebs-, Verwaltungs- und F&E-Kosten zusammensetzt, belief sich auf CHF 55,4 Mio. oder 75,3% des Nettoumsatzes (2020: 84,9%). Der Betriebsaufwand verbesserte sich relativ gesehen aufgrund des höheren Verkaufsvolumens und der daraus resultierenden operativen Hebelwirkung. Die Kosten für Verkauf und Vertrieb machen den grössten Teil der OPEX-Kosten aus (59,3%) und stiegen in absoluten Zahlen aufgrund des Ausbaus des Aussendienstes und der Gründung neuer Tochtergesellschaften in Spanien, Japan und China. Dagegen fielen die Ausgaben für Reisen des Außendienstes, Schulungen und Weiterbildungen sowie Veranstaltungen und Marketingaktivitäten aufgrund der Pandemie-Kontaktbeschränkungen geringer aus als geplant. Die Kosten für Informatik und die Beschaffung stiegen im Jahr 2021 aufgrund von MDR-bezogenen Projekten sowie der Gründung neuer Tochtergesellschaften. Die F&E-Aufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um CHF 2,7 Mio. auf CHF 10,5 Mio. Dies spiegelt die Strategie des Unternehmens wider, sein Produktportfolio weiter auszubauen und Innovationen voranzutreiben. In Zukunft wird Medartis ihre F&E-Aktivitäten auch in den USA ausbauen, um neue Produkte speziell für den nordamerikanischen Markt zu entwickeln; insbesondere im Bereich Fuss- und Sprunggelenkbehandlung. Der Verwaltungsaufwand, der die Bereiche Produktzulassung, Qualitäts- und Personalwesen, IT, Finanzen und Logistik umfasst, erhöhte sich um eine Million Schweizerfranken, was auf projektbezogene IT- und Logistikkosten für den Aufbau des zuvor erwähnten Logistikzentrums sowie auf zusätzliche Kosten für die neuen Tochtergesellschaften zurückzuführen ist.

Der Betriebsgewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) verbesserte sich deutlich auf CHF 14,1 Mio. (2020: CHF 5,2 Mio.), was auf die oben erwähnte Steigerung des Bruttogewinns und den Kostenvorteilen beim Betriebsaufwand zurückzuführen ist. Die EBITDA-Marge stieg um 10%-Punkte und erreichte 19,2%.

Die Abschreibungen und Amortisationen (D&A) stiegen um CHF 1,0 Mio. auf CHF 7,9 Mio. (10,8% des Nettoumsatzes). Der grösste Teil der Abschreibungen entfällt auf Maschinen, chirurgische Instrumente und Operationssets im Konsignationslager und korreliert mit der erwarteten Umsatzentwicklung.

Der Betriebsgewinn (EBIT) erreichte im ersten Halbjahr 2021 CHF 6,3 Mio. und die entsprechende Marge 8,5%. Dem steht ein Betriebsverlust von CHF 1,7 Mio. im Vorjahr gegenüber.

Das Finanzergebnis verbesserte sich im ersten Halbjahr 2021 auf CHF 1,7 Mio. gegenüber einem negativen Ergebnis von CHF 5,0 Mio. im Vorjahr, als das Unternehmen Währungsverluste von CHF 4,3 Mio. hinnehmen musste. Im ersten Halbjahr 2021 hat Medartis verschiedene Massnahmen ergriffen, um ihr Währungsrisiko zu reduzieren. Dies wird dem Unternehmen helfen, die zukünftige Volatilität der Wechselkurse zu reduzieren. Der Steueraufwand belief sich auf CHF 0,9 Mio., verglichen mit einem Steuerertrag von CHF 0,8 Mio. in H1 2020. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr spiegelt den höheren Betriebsgewinn wider und beinhaltet bestimmte Effekte, die im Zusammenhang mit der Einführung des Logistikhubs in Umkirch stehen.

Unter dem Strich resultiert ein Reingewinn von CHF 7,1 Mio. Dem steht ein Verlust von CHF 5,8 Mio. in H1 2020 gegenüber. Das (unverwässerte) Gewinn pro Aktie stieg entsprechend von CHF -0,50 je Aktie im Vorjahr auf CHF 0,60 je Aktie. Dank der gestiegenen Erlöse, der verbesserten Rentabilität und des geringeren Wechselkurseinflusses erhöhte das Unternehmen seinen Barmittelbestand von CHF 82,7 Mio. am Jahresende 2020 auf CHF 84,1 Mio. am 30. Juni 2021. Der operative Geldfluss verbesserte sich im ersten Halbjahr 2021 deutlich auf CHF 9,0 Mio. (erstes Halbjahr 2020: CHF 0,2 Mio.), trotz eines umsatzbedingten Anstiegs der Debitoren-Forderungen und Vorräte. Das Unternehmen investierte im ersten Halbjahr CHF 4,1 Mio. in seine Maschinen und Anlagen, verglichen mit CHF 5,7 Mio. im Vorjahr. Der Grossteil dieser Investitionsausgaben war auf eine erhöhte Anzahl von Konsignationsets und Instrumenten zurückzuführen, welche die Grundlage für das künftige Implantatwachstum, d.h. Platten und Schrauben, bilden. Der freie Geldfluss («Free Cashflow») drehte sich im Jahr 2021 in einen positiven Wert von CHF 3,3 Mio. (2020: CHF -6,9 Mio.), vor allem aufgrund der verbesserten Profitabilität und der niedrigen Investitionsausgaben.

NEUE VERWALTUNGSRATSMITGLIEDER ZUR WAHL VORGESCHLAGEN Der Medartis-Verwaltungsrat hat Vorschläge für die Nachfolge von zwei ihrer auszuscheidenden Verwaltungsräte an der nächsten Generalversammlung vom 6. April 2022 bekannt gegeben. Roland Hess (VR-Mitglied seit 2017) und Dr. Jürg Greuter (Mitglied seit 1997) haben beschlossen, auf dieses Datum hin aus dem Verwaltungsrat auszuscheiden. Nadia Tarolli Schmidt und Ciro Roemer haben sich bereit erklärt, sich zur Wahl in den Verwaltungsrat zu stellen.

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August 17, 2021 00:30 ET (04:30 GMT)