Baar (awp) - Das Industrieunternehmen Medmix will seine Einheit in Polen nun verkaufen. Aufgrund von Sanktionen wegen seines russischen Aktionärs Viktor Vekselberg hatte die Gesellschaft die dortige Produktion bereits eingestellt. Die 2021 von Sulzer abgespaltene Gesellschaft revidiert zudem den Gewinnausblick für das Geschäftsjahr 2022 nach unten.

Medmix habe nun Verhandlungen über den Verkauf der polnischen Einheit und den Ausstieg aus Polen begonnen, heisst es in der Mitteilung des Unternehmens vom Mittwoch. Dennoch will es weiterhin gegen die von den lokalen Behörden verhängten Sanktionen vorgehen. Diese gründeten auf einem "Missverständnis" betreffend der Unternehmensführung und der Aktionärsstruktur, bekräftigte Medmix frühere Aussagen.

Der Ausstieg aus Polen werde, wie bereits angekündigt, den Gewinn 2022 mit rund 25 Millionen Franken belasten. Dies umfasse die Abschreibung der Vermögenswerte und Wertminderungen von konzerninternen Krediten. Zudem seien im vergangenen Jahr rund 5 Millionen Franken angefallen, um die Produktion ausserhalb Polens für den Ersatz des Standortes Breslau aufzubauen. Das Unternehmen sei nun "gut gerüstet", um ohne Medmix Polen zu operieren.

Aufgrund der Situation in Polen und weiterer Einflüsse erwartet Medmix nun 2022 noch eine EBIT-Marge von rund 22 Prozent, nachdem es zuvor von einer Marge von 24 Prozent ausgegangen war. Rund 100 Basispunkte seien dabei auf die höheren Kosten für die vorher in Polen produzierten Produkte zurückzuführen.

Weitere 100 Basispunkte sind laut der Mitteilung dagegen das Resultat der Inflation und eines veränderten Verkaufsmixes. An der bisherigen Umsatzprognose von 460 bis 470 Millionen Franken hält das Unternehmen dagegen fest.

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