FRANKFURT (Dow Jones)--Mercedes-Benz will die Emissionen durch den Einsatz von nahezu CO2-freiem Stahl in den kommenden Jahren deutlich reduzieren. Der Premiumautohersteller hat laut Mitteilung einen Liefervertrag über rund 50.000 Tonnen grünen Stahl pro Jahr für seine europäischen Presswerke mit dem schwedischen Start-up H2 Green Steel (H2GS) unterzeichnet. Ab 2025 wolle H2 Green Steel, an dem die Stuttgarter seit 2021 beteiligt sind, mit der Produktion beginnen. Zudem wollen die Unternehmen eine Stahllieferkette in Nordamerika aufbauen.

"Aufbauend auf unserem ersten Investment in H2 Green Steel haben wir nun eine relevante Liefervereinbarung für Europa geschlossen", sagte Mercedes-Entwicklungschef Markus Schäfer laut Mitteilung. "Darüber hinaus beabsichtigen wir, gemeinsam mit H2 Green Steel eine nachhaltige Stahlversorgung in Nordamerika aufzubauen." Der dort perspektivisch hergestellte Stahl soll in den lokalen Mercedes-Benz-Produktionsstätten weiterverarbeitet werden.

Nach Angaben der World Steel Association enthält ein typisches Auto im Durchschnitt etwa 900 Kilogramm Stahl. Flachstahl, der Typ, den H2 an Mercedes liefern wird, wird im Karosseriebau, Verkleidungen und Türen verwendet, die etwa 40 Prozent des in einem Fahrzeug verwendeten Stahls ausmachen.

In dem von H2GS genutzten Direktreduktionsverfahren wird anstelle von Kokskohle Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energiequellen eingesetzt. Der Wasserstoff dient dabei als Reduktionsgas, das den Sauerstoff aus dem Eisenerz freisetzt und bindet. Anders als bei der Verwendung von Kokskohle entsteht den Unternehmen zufolge dabei kein CO2, sondern Wasserdampf.

Mitarbeit: William Boston und Kim Mackrael

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June 07, 2023 04:41 ET (08:41 GMT)