Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


USA planen milliardenschwere Bestellung von Corona-Medikament des Pharmakonzerns Merck & Co. 

Die US-Regierung hat einen milliardenschweren Vorvertrag mit dem US-Pharmakonzern Merck & Co. zum Kauf eines experimentellen Corona-Medikaments abgeschlossen. Sollte die von MSD gegen Covid-19-Erkrankungen entwickelte Pille Molnupiravir eine notfallmäßige oder vollständige Zulassung durch die US-Behörden erhalten, würden die USA 1,7 Millionen Behandlungseinheiten des Medikaments bestellen, verkündete das Gesundheitsministerium in Washington. Molnupiravir befindet sich derzeit in Phase 3 der klinischen Tests. Nach Angaben von MSD - nicht zu verwechseln mit der deutschen Merck KGaA - werden die USA bei einem endgültigen Zustandekommen des Vertrags rund 1,2 Milliarden Dollar (knapp eine Milliarde Euro) für die 1,7 Millionen Behandlungseinheiten Molnupiravir zahlen.


Digitaler Corona-Impfpass wird ab Donnerstag in Deutschland eingeführt 

Vollständig geimpfte Menschen sollen in Kürze ihre Immunisierung mit einem digitalen Impfzertifikat über das Handy nachweisen können: Die Einführung dieses Digital-Passes in Deutschland starte bereits am Donnerstag, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. "Der digitale Impfpass wird jetzt Schritt für Schritt ausgerollt und in den Apps verfügbar sein", fügte er hinzu. Minister Jens Spahn (CDU) werde die Details am Donnerstag in einer Pressekonferenz erläutern. Der digitale Impfpass soll es vollständig geimpften Menschen erlauben, ihre Immunität per Handy nachzuweisen, ohne immer ihr gelbes Impfbuch mit sich führen zu müssen.


Curevac hofft auf genügend Datenmaterial für Impfstoffzulassung bis Ende Juni 

Das Pharmaunternehmen Curevac hofft auf genügend Daten für eine Zulassung seines Corona-Impfstoffs bis Ende Juni. Das berichtete die Augsburger Allgemeine am Mittwoch unter Berufung auf eine Firmensprecherin. Demnach verzögert sich der Zeitpunkt, weil sich im Rahmen der entscheidenden klinischen Zulassungsstudie bisher noch nicht genügend Teilnehmer mit dem Coronavirus infizierten. Nach Angaben der Sprecherin gegenüber der Zeitung wird für das finale Datenpaket eine Mindestzahl von 160 Infizierten unter den rund knapp 40.000 Teilnehmern benötigt. Aktuell sind es aber erst 111. Der Wirkstoff von Curevac befindet sich seit Februar in einem sogenannten rollierenden Zulassungsverfahren bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA. Ursprünglich kalkulierte das Unternehmen mit einer Zulassung im Mai oder Juni.


Ministerium: Start des digitalen Impfpasses beginnt Donnerstag 

Deutschland wird am Donnerstag mit dem Start des digitalen Impfnachweises beginnen, erklärte das Bundesgesundheitsministerium. Minister Jens Spahn werde dazu am morgigen Donnerstag die Öffentlichkeit informieren. "Der digitale Impfpass wird jetzt Schritt für Schritt ausgerollt", erklärte ein Ministeriumssprecher. Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet, dass der zuständige IT-Konzern IBM die technische Infrastruktur voraussichtlich am heutigen Mittwoch freischalten werde.


Innengastronomie in Frankreich und Belgien wieder geöffnet 

Cafés und Restaurants in Frankreich und Belgien dürfen erstmals seit Monaten auch in ihren Innenräumen wieder Gäste bedienen. Die neuen Lockerungen der Corona-Auflagen traten am Mittwoch in Kraft. In Frankreich brauchen vollständig geimpfte EU-Bürger zur Einreise zudem ab sofort keinen Corona-Test mehr. Für alle anderen reicht ein Antigen-Schnelltest statt des bisher verlangten PCR-Tests. In Frankreich gilt noch bis Ende Juni eine nächtliche Ausgangssperre. Allerdings beginnt sie nun erst um 23.00 Uhr, zwei Stunden später als bisher. In Belgien hatte die Regierung die Ausgangsbeschränkungen bereits vor rund einem Monat aufgehoben. Nach dem kürzlich beschlossenen "Sommerplan" darf die Gastronomie nun bis 23.30 Uhr öffnen.


EU-Parlament gibt grünes Licht für digitales Impfzertifikat 

Das EU-Parlament hat grünes Licht für ein europaweit gültiges Impfzertifikat gegeben, das Reisen im Sommer erleichtern soll. Am Mittwoch stimmte in Straßburg eine große Mehrheit der Abgeordneten für den digitalen Impfpass. Nun müssen noch die Mitgliedstaaten dem mit dem Parlament ausgehandelten Kompromiss abschließend zustimmen. Dies soll bis Ende der Woche erfolgen. Die elektronische Plattform für die Überprüfung von Impfzertifikaten soll am 1. Juli europaweit an den Start gehen. Das digitale Dokument soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten. "Dieses Zertifikat ist ein wichtiger Bestandteil für einen tollen Sommer", erklärte der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese. "Wir können damit sicherstellen, dass die Reisewelle nicht wie im letzten Jahr eine neue Infektionswelle auslöst."


Digitaler Impfnachweis steht offenbar kurz vor dem Start 

Der deutschlandweite Einsatz des digitalen Impfnachweises steht offenbar kurz bevor. Noch in dieser Woche, voraussichtlich am Mittwoch, will der zuständige IT-Konzern IBM die technische Infrastruktur freischalten, wie aus einem Brief von Gottfried Ludewig, Digitalchef im Bundesgesundheitsministerium, an seine Länderkollegen hervorgeht. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) habe seine Freigabe erteilt, der Bundesbeauftragte für den Datenschutz zudem eine positive Stellungnahme abgegeben, heißt es in dem Dokument, das Handelsblatt Inside vorliegt: "Insoweit kann nun auch mit Blick auf den bisherigen positiven Verlauf des Feldtests ab sofort der Rollout des vollständigen Wirkbetriebs in allen Impfzenten vorbereitet werden."


USA lockern Reisewarnung für Deutschland und weitere Länder 

Die USA haben ihre Corona-bedingten Reisewarnungen für zahlreiche Länder gelockert. Unter anderem für Deutschland gilt die höchste Warnstufe nicht mehr, wie aus einer veröffentlichten Auflistung des US-Außenministeriums hervorgeht. Auch die Reiseempfehlungen für Frankreich, Griechenland, Mexiko, Kanada und das Olympia-Gastgeberland Japan wurden angepasst. Das Außenministerium rief die US-Bürger dazu auf, Reisen nach Deutschland und in die anderen Länder zu überdenken. Bisher hatte das Ministerium vor Reisen in diese Länder ausdrücklich gewarnt.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 20,8 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter leicht gesunken und liegt nun bei 20,8 (Vorwoche: 36,8) Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden innerhalb eines Tages 3.254 Neuinfektionen sowie 107 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus registriert. Am vergangenen Mittwoch waren noch mehr als 4.900 Neuinfektionen gezählt worden. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.705.942. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 89.491. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.557.600.

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June 09, 2021 13:49 ET (17:49 GMT)