Von Stefanie Haxel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Darmstädter Merck KGaA hat ihren Jahresausblick in der vergangenen Woche mit Verweis auf ein starkes drittes Quartal erneut angehoben. Haupttreiber des Wachstums ist eine sehr starke operative Performance des Geschäftsbereichs Life Science, eines wichtigen Zulieferers für die Herstellung von Arzneimitteln und Covid-19-Impfstoffen. Auch die Zahlen für den Umsatz und das operative Ergebnis sowie den Gewinn je Aktie im abgelaufenen Quartal gab der DAX-Konzern bereits bekannt, die allesamt über der Konsenserwartungen des Marktes lagen - auch wenn die Gewinnkennzahlen im Jahresvergleich wegen eines Basiseffektes zurückgingen. Im Vorjahresquartal hatte der Konzern Rückstellungen aufgelöst. Merck hatte bereits im Mai und im August die Prognose erhöht.


   Was für Anleger wichtig wird: 

PROGNOSE: Für 2021 erwartet der Konzern nun einen Umsatz in der Spanne von rund 19,3 Milliarden bis 19,85 Milliarden Euro, nach 17,5 Milliarden im Vorjahr. Bisher waren 18,8 Milliarden bis 19,7 Milliarden Euro und ein organisches Umsatzwachstum von 10 bis 12 Prozent in Aussicht gestellt worden. Das bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA pre) soll von 5,2 Milliarden nun auf rund 6,0 bis 6,3 Milliarden Euro steigen (zuvor: 5,6 bis 6,0 Milliarden Euro). Das bereinigte Ergebnis je Aktie sieht Merck bei 8,50 bis 9,00 Euro (zuvor: 7,80 bis 8,50 Euro), nach 6,70 Euro im Vorjahr. Investoren warten auf mehr Angaben zu den Wachstumstreibern und der erwarteten weiteren Geschäftsentwicklung.

ELECTRONICS: Mit der Umbenennung des Unternehmensbereichs "Performance Materials" in "Electronics" nach der Übernahme und Integration von Versum Materials hat der Konzern der strategischen Neuausrichtung der vergangenen Jahre Rechnung getragen. Der neue Name soll den strategischen Schwerpunkt in der Elektronikbranche unterstreichen, Herzstück ist der Teilbereich "Semiconductor Solutions", auf dem zurzeit auch das Augenmerk der Investoren liegt: Sie dürften, auch vor dem Hintergrund der weltweiten Chipknappheit, nach der Entwicklung und dem Ausblick für das Halbleitergeschäft fragen.

LIFE SCIENCE: Hier profitiert der Konzern von zusätzlichen Umsätzen durch die Corona-Pandemie. Stärkster Umsatztreiber der Sparte war zuletzt die Geschäftseinheit Process Solutions, die Produkte und Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette der Arzneimittelherstellung anbietet. Im Fokus stehen Aussagen zur erwarteten weiteren Entwicklung.

MEDIKAMENTEN-PIPELINE: Der Konzern will bis 2022 mit neuen Medikamenten zusätzliche Umsätze von rund 2 Milliarden Euro jährlich erzielen. Wesentliche Pfeiler zur Erreichung dieses Ziels sind das Krebsmedikament Bavencio und das Medikament Mavenclad zur Behandlung schubförmiger Multipler Sklerose (MS). Anleger achten auf Fortschritte bei der Erreichung dieses Ziels.

Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum dritten Quartal und zum Gesamtjahr.


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Merck KGaA, Darmstadt 
 
.                       BERICHTET   PROG  PROG  PROG 
3. QUARTAL             3Q21  ggVj   3Q21  ggVj  Zahl   3Q20 
Gesamtumsatz          4.970  +12%  4.936  +11%    24  4.447 
EBITDA*               1.550   -9%  1.517  -11%    24  1.701 
Ergebnis je Aktie*     2,24   -4%   2,15   -8%    24   2,34 
 
.                      PROG  PROG  PROG 
GESAMTJAHR             Gj21  ggVj  Zahl    Gj20 
Gesamtumsatz         19.463  +11%    24  17.534 
EBITDA*               5.946  +14%    24   5.201 
Ergebnis je Aktie*     8,40  +25%    24    6,70 
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- * vor Sondereinflüssen

- alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro

- Bilanzierung nach IFRS

- Quellen: Angaben des Unternehmens, Prognosen von Vara Research

- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum

- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr

- Rundungsdifferenzen möglich

- alle Angaben ohne Gewähr

Kontakt zum Autor: stefanie.haxel@wsj.com

DJG/sha/mgo

(END) Dow Jones Newswires

November 10, 2021 23:45 ET (04:45 GMT)