FRANKFURT (Dow Jones)--Die Darmstädter Merck KGaA erweitert ihre Pipeline zu neuroinflammatorischen Erkrankungen durch die Akquisition des Schweizer Biotechunternehmens Chord Therapeutics. Im Zuge der Übernahme der auf seltene entzündliche Erkrankungen des Nervensystems spezialisierten Chord Therapeutics erwarb Merck die globalen Entwicklungsrechte an dem Wirkstoff Cladribin für die Indikationen generalisierte Myasthenia gravis (gMG) und Neuromyelitis-optica-Spektrumerkrankungen (NMOSD), wie der DAX-Konzern mitteilte. Der Abschluss der Transaktion wird für Anfang 2022 erwartet. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.

Bei der generalisierten Myasthenia gravis handelt es sich um eine Erkrankung, die sich durch Muskelschwäche manifestiert und Muskeln von Augen, Gliedmaßen und Atemwege betrifft. Sie führt zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität der betroffenen Menschen, deren Zahl weltweit auf 700.000 geschätzt wird. NMOSD, auch als Devic-Syndrom bezeichnet, ist eine Autoimmunerkrankung, die aufgrund ähnlicher Symptome oft als MS fehldiagnostiziert wird. Weltweit wird die Zahl der Betroffenen auf 200.000 geschätzt.

Bei Cladribin handele es sich um ein gut charakterisiertes Molekül, das im Bereich MS und Krebserkrankungen umfassend untersucht wurde und in explorativen Studien zu gMG und NMOSD vielversprechende Ergebnisse zeigte, teilte Merck weiter mit. Der Konzern will der Mitteilung zufolge die Entwicklung eines oralen Cladribin-Präparats speziell für diese Indikationen vorantreiben.

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DJG/sha/kla

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December 20, 2021 08:27 ET (13:27 GMT)