Von Kim Mackrael und Sam Schechner

BRÜSSEL (Dow Jones)--Der Facebook-Eigentümer Meta Platforms, Twitter und andere Social-Media-Plattformen haben zugestimmt, sich an strengere EU-Standards für die Kontrolle von Online-Beiträgen zu halten. Diese Standards geben einen Vorgeschmack auf die Art von Vorschriften, mit denen große Technologie-Unternehmen im Rahmen eines kommenden Gesetzes für digitale Inhalte zu rechnen haben.

Der am Donnerstag vorgestellte EU-Verhaltenskodex bei Desinformation ersetzt eine Reihe von freiwilligen Leitlinien für den Umgang mit Online-Inhalten, die von den Behörden als vorsätzlich falsch oder irreführend betrachtet werden. Teile des neuen Kodexes, dem unter anderem auch Tiktok und Google zugestimmt haben, sollen für große Plattformen im Rahmen des neuen Gesetzes "Digital Services Act" verpflichtend werden.

Im Rahmen des neuen Kodex wird von den Social-Media-Plattformen etwa erwartet, dass sie Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass Werbung zusammen mit von der Politik als vorsätzlich falsch oder irreführend eingestuften Informationen erscheint. Zudem sollen die Plattformen Nutzern mehr Werkzeuge zur Verfügung stellen, um solche Inhalte online zu identifizieren.

Von den Plattformen, die sich bereits aktuell freiwillig an den neuen Kodex halten, wird erwartet, dass sie Anfang nächsten Jahres einen ersten Bericht vorlegen, in dem sie erläutern, wie sie ihn umgesetzt haben.

Der neue Verhaltenskodex ist Teil eines umfassenderen Vorstoßes der EU, um die Macht großer Technologieunternehmen zu begrenzen. Das betrifft die Art und Weise, wie diese mit Nutzerdaten umgehen, und führt weiter über den Umgang mit Konkurrenten bis hin zum Umgang mit potenziell gefährlichen Inhalten.

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June 16, 2022 12:43 ET (16:43 GMT)