DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Über seine Zukunft hat er sich zwar noch nicht so viele Gedanken gemacht, aber bei Metro ist für ihn zum Jahresende Schluss: Der Vorstandsvorsitzende des Handelskonzerns, Olaf Koch, hatte am Freitag angekündigt, seinen Vertrag vorzeitig auflösen zu wollen. Am Sonntag stimmte der Aufsichtsrat seinem Wunsch zu. Die Aktien fielen am Montagvormittag in einem positiven Aktienmarktumfeld um ein halbes Prozent.

In einem Interview mit der "Welt" sprach der Manager über seine Zukunft nach seiner Zeit bei dem Großhandelskonzern: Er habe bisher weder Gespräche geführt, noch sich einen neuen Job gesucht. Aber eins sei sicher: Ein Wechsel zur Konkurrenz komme nicht infrage: "Ich würde nie zu einem Unternehmen gehen, dass auch nur im Ansatz in Konkurrenz zu Metro steht."

Koch ist seit 2012 der Chef des MDax-Konzerns. Er hat Metro nach und nach zum reinen Großhändler umgebaut. Die Einzelhändler Mediamarkt, Saturn und Real wurden vom Konzern abgespalten. Zuletzt hat Metro sein China-Geschäft verkauft. Die Corona-Krise setzt das Unternehmen allerdings unter Druck, wie an der Entwicklung des Aktienkurses seit Anfang des Jahres abzulesen ist. Aktuell liegt der Kurs bei 8,31 Euro. Seit Anfang des Jahres verlor die Aktie mehr als 40 Prozent.

Der Aufsichtsrat danke dem Manager für seine "großen Verdienste". An diesem Montag beginnt nun die Suche nach einem neuen Chef. Der Vertrag Kochs lief ursprünglich bis Ende Februar 2022. Eine Begründung für das vorzeitige Ausscheiden enthielt die Mitteilung wie bereits die vom Freitag nicht.

Laut dem "Welt"-Interview erklärte Koch zu seinem vorzeitigen Ausstieg: Seine Aufgabe bei Metro sei mit dem Verkauf der Warenhauskette Real im Juni erfüllt. Es sei die größte und auch die schwierigste Baustelle gewesen, jetzt seien die Dinge geregelt./knd/ssc/mis