DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Metro kann auf ein reges Interesse für den Verkauf seiner Einzelhandelskette Real hoffen. Mindestens sechs potenzielle Käufer nehmen derzeit Einsicht in die Bücher der zu verkaufenden Tochter, wie das "Handelsblatt" ("HB"/Donnerstag) unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete. Unter den Interessenten sollen sich auch zwei strategische Investoren befinden, so zum Beispiel der Rivale Kaufland. Kaufland gehört wie der Discounter Lidl zur Schwarz-Gruppe.

Metro-Chef Olaf Koch strebt einen Verkauf möglichst als Ganzes bis April oder Mai an. Nach Ansicht von Branchenexperten könnte aber zumindest ein Verkauf an einen Handelskonzern die Wettbewerbshüter auf den Plan rufen, schreibt das Handelsblatt. Die vier großen Lebensmittelhändler in Deutschland beherrschten derzeit knapp 90 Prozent des Marktes. "Das Kartellamt steht einer weiteren Marktkonzentration sehr kritisch gegenüber", zitiert das Blatt den Deutschlandchef des Marktforschers Edge by Ascential, Boris Planer.

Auch der US-Onlineriese Amazon soll an einigen Real-Standorten Interesse haben, auch in Europa sei der Konzern auf der Suche nach passenden Gelegenheiten für einen möglichen Einstieg ins stationäre Geschäft oder als Logistikfläche. Finanzinvestoren hingegen schielen laut dem Bericht auf die 65 Immobilien, die Real noch selbst besitze. Sie sollen demnach einen geschätzten Marktwert von einer Milliarde Euro haben./men