Der Handelskonzern Metro ist im Großhandelsbereich bei der Suche nach Zukäufen offenbar fündig geworden.

"Seien sie nicht überrascht, wenn sie von uns noch im Spätsommer etwas in der Sache hören", sagte Vorstandschef Olaf Koch am Donnerstag. In dem sehr fragmentierten Bereich wolle sich die Metro verstärken. Das könnten kleinere wie auch größere Zukäufe sein. Nach dem Mittelzufluss von rund 1,9 Milliarden Euro und entsprechender Entschuldung aus dem Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an Metro China und des SB-Warenhausgeschäfts Real sei der Konzern dafür gut gerüstet.

Koch betonte, Metro habe sich nach dem Shutdown zur Eindämmung des Coronavirus rasch erholt. Seit Juli nähere sich der Konzern den Vorjahreswerten an. "Wir gehen daher mit großer Zuversicht in die kommenden Monate." Das sorgte an der Börse für ein Kursplus von vier Prozent auf rund 8,30 Euro.

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 verdiente der Düsseldorfer Konzern dank des Verkaufs des Mehrheitsanteils an seinem China-Geschäft deutlich mehr. Der Gewinn nach Minderheiten legte auf 512 (Vorjahr: 115) Millionen Euro zu. Operativ (Ebitda) brach das Ergebnis allerdings infolge der Coronakrise um 56,5 Prozent auf 176 Millionen Euro ein, der Umsatz sank um knapp 20 Prozent auf rund 5,6 Milliarden.

Die Düsseldorfer erwarten für das gesamte Geschäftsjahr einen Rückgang des Umsatzes zwischen 3,5 und fünf Prozent, das bereinigte Ebitda soll 200 bis 250 Millionen Euro liegen.