DÜSSELDORF (awp international) - Der Grosshändler Metro hat im vergangenen Geschäftsjahr im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie einen deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet. Seine Ziele erreichte der Konzern jedoch, wie Metro am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. So sanken die Erlöse im am 30. September geendeten Geschäftsjahr insgesamt um 5,4 Prozent auf 25,6 Milliarden Euro. Flächenbereinigt lag das Minus bei 3,9 Prozent und damit am oberen Rand der Unternehmensprognose, die von einem Minus von 3,5 bis 5 Prozent ausgegangen war. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) erwartet Metro am oberen Rand der eigenen Erwartungen.

Im vierten Quartal zeigten sich weitere Verbesserungen. Zwar sanken die Erlöse um 5,1 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro, flächenbereinigt betrug das Minus jedoch lediglich 0,5 Prozent. In den wichtigen Märkten Deutschland, Osteuropa sowie Russland erreichte Metro dabei wieder ein Plus. Metro sei im Vergleich zur Branche bislang "sehr zufriedenstellend" durch die Covid-19-Phase gekommen, kommentierte der scheidende Konzernchef Olaf Koch die Zahlen. Der Umsatz habe sich "schnell und kontinuierlich erholt". "Auch konnten wir im Kerngeschäft deutlich Marktanteile gewinnen und sind in Russland zurück auf Wachstumskurs."

Der Grosshändler hatte vor allem im dritten Quartal mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen - so hatten zahlreiche Regierungen europaweit Ausgangsbeschränkungen und Schliessungen von unter anderem Restaurants, Bars oder Cafés verfügt.

Metro steht zur Zeit im Zentrum eines Übernahmekampfes mit seinem Grossaktionär Daniel Kretinsky. Dieser hat einen zweiten Anlauf für eine Übernahme gestartet und ein freiwilliges Angebot gestartet. Stammaktionäre werden 8,48 Euro je Papier geboten. Besitzer von Vorzugsaktien sollen für ihre Wertpapiere 8,89 Euro pro Stück erhalten. Die Annahmefrist läuft noch bis zum 29. Oktober. Metro hatte das Angebot in einer ersten Reaktion als "erheblich unterbewertet" kritisiert. Eine ausführliche Stellungnahme steht noch aus. Kretinsky hatte im vergangenen Jahr schon einmal einen Übernahmeversuch gestartet, scheiterte jedoch. Über seine Holding EPGC hielt Kretinsky vor dem neuerlichen Angebot knapp 30 Prozent an Metro.

EPGC hatte bei der Ankündigung mitgeteilt, den Anteil auf über 30 Prozent erhöhen zu wollen, "um zukünftig flexibler agieren zu können, ohne ein Pflichtangebot abgeben zu müssen". Es gibt zudem keine Mindestannahmeschwelle./nas/he