Ein neuer Chef des Großhandelskonzerns Metro soll den eingeschlagenen Kurs nach dem Willen von Aufsichtsratschef Jürgen Steinemann fortschreiben.

Der Aufsichtsrat habe am Montag die Suche nach einem Nachfolger des scheidenden Vorstandschefs Olaf Koch aufgenommen, heißt es in einem Schreiben Steinemanns an die Metro-Beschäftigten, das der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. Dieser solle die weitere Umsetzung der unter Koch eingeleiteten Maßnahmen unterstützen. Er habe "volles Vertrauen, dass wir das fokussierte und daher schneller wachsende und einfacher strukturierte Großhandelsgeschäft der Metro zu einem Erfolg machen können", erklärte Steinemann. Koch hatte angekündigt, seinen 2022 auslaufenden Vertrag nicht verlängern und Metro zum Jahresende verlassen zu wollen.

Koch steht seit 2012 der Spitze des Düsseldorfer Konzerns. Er hatte den weit verzweigten Handelsriesen umgebaut und auf das Geschäft rund um den Großhandel konzentriert. "Es fällt mir brutal schwer - aber es ist der richtige Schritt zum richtigen Moment", hatte Koch der Nachrichtenagentur Reuters mit Blick auf seine Entscheidung gesagt. Unter anderem hatte er während seiner Amtszeit den Warenhausriesen Kaufhof verkauft und die Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn unter der Holding Ceconomy abgespalten. Zuletzt hatte sich Metro im vergangenen April endgültig von der Supermarktkette Real getrennt.

"Unter der Führung von Olaf wurde die Entscheidung getroffen, sich endlich auf den Großhandel zu konzentrieren", schrieb Steinemann. Die Ergebnisse von Kochs Arbeit erlaubten es Metro, den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie "mit Zuversicht entgegenzutreten". Zum Zeitrahmen für die Suche nach einem neuen Chef äußerte sich Steinemann nicht. "Wir werden Sie zu gegebener Zeit über die Fortschritte auf dem Laufenden halten", hieß es in dem Schreiben an die Mitarbeiter lediglich.