Metro habe einen Kaufvertrag mit einem Investoren-Konsortium über den Verkauf der Supermarktkette Real abgeschlossen, teilte Metro in der Nacht zum Mittwoch mit. Die SCP Group übernimmt demnach wie geplant die Kette mit ihren rund 34.000 Beschäftigten und etwa 270 Märkten. Die Verträge seien notariell besiegelt worden. Für die SCP Group soll nun der ehemalige Kaufland-Chef Patrick Kaudewitz bei Real das Ruder übernehmen. Zusammen mit dem Immobilieninvestor X+Bricks wolle SCP die "Neupositionierung des Immobilienportfolios betreuen und individuelle tragfähige Konzepte für die Real-Standorte entwickeln", kündigte der Investor an.

Metro sollen aus der Transaktion nach eigenen Angaben netto 300 Millionen Euro zufließen. Die Transaktion müsse noch von den zuständigen Kartell- und Aufsichtsbehörden genehmigt werden. Konzernchef Olaf Koch hatte Real zum Verkauf gestellt, um Metro auf das Geschäft rund um den Großhandel zu konzentrieren. Das sei mit "schmerzhaften Weichenstellungen" verbunden, hatte er jüngst bei der Hauptversammlung in Düsseldorf eingeräumt. Die Arbeitnehmer hatten vor einem Kahlschlag gewarnt. Schätzungen, dass rund 10.000 Arbeitsplätze gefährdet seien, seien realistisch, hatte Verdi-Vertreter Orhan Akman gesagt.

Der Löwenanteil der Filialen soll nach der Übernahme durch die Investoren an Wettbewerber wie Kaufland, Edeka oder Rewe gehen. Die Übereinkunft sehe aber vor, dass die Investoren rund 50 Filialen für mindestens zwei Jahre erhalten, hatte Metro-Chef Olaf Koch erklärt. Weniger als 30 Filialen stünden vor dem endgültigen Aus.