Thun (awp) - Die Aktien von Meyer Burger sind am Montag stark gesucht. Der Solarzulieferer hat vorbörslich einen Grossauftrag eines italienischen Kunden vermeldet. Analysten sprechen in ersten Reaktionen von einer strategisch wichtigen Bestellung. Ein Institut hebt in der Folge sogar das Rating an und empfiehlt die Papiere jetzt zum Kauf.

Die Meyer-Burger-Valoren notieren um 9.30 Uhr bei sehr hohen Volumina 11,6% höher bei 1,62 CHF, zuvor hatten sie bei 1,66 CHF ein neues Jahreshoch markiert. Die Aktie hatte sich schon bislang im Jahresverlauf sehr gut entwickelt. Zum Vergleich: Anfang Jahr kostete sie noch 72 Rappen.

Der Auftrag stammt aus Italien und hat ein Volumen von 45 Mio CHF, wie Meyer Burger am Montagmorgen bekannt gab. Konkret gehe es um die Montage, Vorortschulung sowie die Wartung einer Plattform zur Herstellung von Heterojunction-Solarzellen. Die Auslieferung beginnt laut den Angaben Mitte 2018, die Aufnahme des vollen Produktionsbetriebs wird für 2019 erwartet. Der namentlich nicht genannte Kunde sei eine Tochtergesellschaft eines multinationalen Energieunternehmens, hiess es weiter.

Vontobel nimmt den Auftrag zum Anlass, um das Rating auf 'Buy' von 'Hold' zu erhöhen und das Kursziel auf 2,10 CHF von 1,45 CHF anzuheben. Der zuständige Analyst bezeichnet die Bestellung als "Meilenstein". Er sieht ihn als Bestätigung für die technologische Kompetenz von Meyer Burger im Bereich Heterojunction-Solarzellen. "Die Wahrscheinlichkeit von Folgeaufträgen, nicht nur vom selben Kunden, sondern auch von anderen, einschliesslich asiatischen und amerikanischen, wird erhöht", schreibt er. Konkret hebt er seine Umsatz- und Gewinnprognosen für 2018 und 2019 markant an.

Ähnlich klingt es bei der ZKB, die allerdings ihr Rating 'Marktgewichten' bestätigt. Anlass zur Freude gebe weniger die Auftragshöhe von 45 Mio CHF als die Tatsache, dass es sich um Produktionslinien für Heterojunction-Solarzellen handle. "Diese Technologie ermöglicht die Herstellung von Hochleistungssolarzellen und ist im Portfolio von Meyer Burger eines der Schlüsselelemente für den zukünftigen Erfolg", heisst es in einem Kommentar. Die Technologie werde aufgrund des Potenzials zur deutlichen Steigerung des Wirkungsgrades als Nachfolgerin der momentan sehr gut laufenden PERC-Zellbeschichtungstechnologie gehandelt, so der Kommentar weiter.

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