Gwatt (awp) - Die auf die Entwicklung und Herstellung von Solaranlagen spezialisierte Meyer-Burger-Gruppe und der britische Partner Oxford Photovoltaics dürften künftig getrennte Wege gehen. Vergangenen Freitag kündigten die Briten überraschend die Beendigung des mit Meyer Burger zur Herstellung von den in der Solarstromproduktion als effizient geltenden Perowskit-Tandemzellen eingegangenen Vertrags an. Die Thuner prüfen nun rechtliche Schritte.

Am Freitag habe Oxford PV Meyer Burger und die Öffentlichkeit mittels Medienmitteilung und einem Schreiben über das Ende des seit 2019 bestehenden Kooperationsvertrags informiert, schreibt Meyer Burger am Montag in einem Communiqué. Die Briten führten für diesen Schritt strategische Gründe an. Angesichts dieser unerwarteten Ankündigung prüfe Meyer Burger "juristische Optionen" zur Durchsetzung der Rechte.

Im März 2019 hatten Meyer Burger und Oxford PV eine exklusive Partnerschaft zur gemeinsamen Massenproduktion von Perowskit-Tandemzellen auf der Basis von Meyer Burgers Heterojunction-Siliziumzelltechnologie (HJT) sowie dazu notwendiger neuartiger Perowskit-Produktionsmaschinen unterzeichnet. Meyer Burger hat sich darüber hinaus mit knapp einem Fünftel an Oxford PV beteiligt.

Die Perowskit-Technologie werde erst in einigen Jahren die für eine wettbewerbsfähige Massenfertigung Produktionsreife erlangen, schreibt Meyer Burger weiter. Und sie bleibe auch nach dem Ende der Kooperation mit Oxford PV ein fester Bestandteil in den Plänen von Meyer Burger.

Meyer Burger besitze auf Basis eigener Entwicklungen und eigenen Know-hows ein umfassendes Portfolio an Prozessen, Technologien und Produktionstechniken für eine eigene potentielle Massenfertigung von Tandemsolarzellen und -modulen. Etwaige Folgen der Ankündigung von Oxford PV hätten daher weder Einfluss auf den Erfolg der Transformation von Meyer Burger noch auf die kommunizierte Guidance von Meyer Burger, versichert die Gruppe. 

mk/rw