Zürich (awp) - Beim Solarzulieferer Meyer Burger wehren sich Verwaltungsratspräsident Alexander Vogel und Finanzchef Michel Hirschi gegen die vom grössten Aktionär Elbogross geäusserten Kritik. "Meyer Burger ist mitten in einem Umbruchprozess. Ich will meinen Job weitermachen und Wert für die Aktionäre schaffen. Es wäre unprofessionell, jetzt von Bord zu gehen", sagte Vogel zur Wirtschaftszeitung "Finanz und Wirtschaft" (Online, 21.08.2018). Auch Michel Hirschi will im Amt bleiben.

Doch die Kritik vonseiten Elbogross, das ist ein Beteiligungsvehikel des russischen Milliardärs Petr Kondrashev, ebbt nicht ab. In der "FuW" äussert sich Anton Karl, der die Interessen von Kondrashev vertritt. Vogel wirft er fehlende Branchenkompetenz vor. Und Hirschi, der seit 2006 Finanzchef ist, habe im Schweizer Finanzmarkt aufgrund seiner Kommunikationspolitik "schon lange seine Glaubwürdigkeit verloren". Elbogross hält 6,1 Prozent am krisengeplagten Solarzulieferer.

"Vogel sitzt seit 19 Jahren im Verwaltungsrat. Er und Hirschi gehören zur Ära des ehemaligen Konzernchefs Peter Pauli", sagte Karl weiter. "Diese Form der Kontinuität braucht es nicht. Wir haben Herrn Vogel nahegelegt, die Erneuerung des VR schnell voranzutreiben, wurden aber immer wieder vertröstet.". Den CEO, Hans Brändle, nimmt er aus der Kritik aus. "Mit seiner Arbeit sind wir zufrieden. Wir schätzen seine Fachkompetenz und seinen Sinn für Realität", so Karl.

Nach einem kommerziell herausragenden 2017 kämpft das in Thun beheimatete Unternehmen in diesem Jahr wieder mit der Zyklizität des Solarmarkts. Obschon Meyer Burger zum Halbjahr erstmals seit 2011 wieder einen kleinen Gewinn ausweisen konnte, ist der Auftragseingang eingebrochen. Und ein neues Solar-Subventionsregime in China verheisst nichts Gutes für die Zukunft.

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