Balzers (awp) - Die Sentis Capital Cell 3 PC ("Sentis Zelle 3") hat im Zusammenhang mit den jüngsten Kapitalmassnahmen die Beteiligung an Meyer Burger auf 9,5 Prozent gesenkt. Meyer Burger war jüngst wegen dieser Kapitalmassnahmen unter den Beschuss einer Aktionärin geraten. Diese kritisierte, dass dabei die Gleichbehandlung der Aktionäre verletzt worden sei.

Sentis Zelle 3 schreibt nun, sie sei anlässlich der Kapitalmassnahmen von Meyer Burger weder für die Aktienplatzierung noch für die Wandelanleihe eingeladen worden, teilte Sentis Zelle 3 am Dienstag mit. Dies sei verständlich, denn es sei im Interesse des Unternehmens, das Aktionariat zu verbreitern. Die Beteiligung von Sentis Zelle 3 sei aufgrund der Kapitalmassnahmen "passiv" unter die 10-Prozent-Beteiligungsschwelle auf aktuell 9,5 Prozent verwässert worden.

Die Schweizer Investorin, die laut eigenen Angaben im Rahmen der Kapitalerhöhung im Juli 2020 knapp 2 Prozent an Meyer Burger erwarb, hatte Anfang Juli dem Verwaltungsrat vorgeworfen, statt genehmigtes Kapital zu nutzen, einem Aktionär den Tausch in attraktivere Anleihen oder die Vorzugsplatzierung von Aktien ermöglicht zu haben.

Sentis hat Beteiligung schon Anfang Jahr gesenkt

Vorherige Anpassungen der Beteiligungsquote habe Sentis Zelle 3 Anfang des Jahres 2021 vorgenommen, da die Position im Portfolio zu gross geworden sei. Sentis Zelle 3 sei weder mehrere Monate vor den Kapitalmassnahmen noch nach diesen im Markt aktiv gewesen. Von diesen Anpassungen seien keine gesetzlichen Meldepflichten der Sentis Zelle 3 tangiert worden. Diese sei vielmehr ein langfristig orientierter Aktionär und seit Dezember 2016 grösster Aktionär der Meyer Burger Technology AG (MBT).

Vor der Ankündigung des Strategiewandels der MBT und der Kapitalerhöhung im Juli 2020 habe Sentis Zelle 3 derweil nur 8,22 Prozent an MBT gehalten. Um die Kapitalerhöhung im Juli 2020 zu ermöglichen, hätten die Banken von bestehenden Grossaktionären bereits einen Monat vorher eine signifikante Verpflichtung eingefordert. Sentis Zelle 3 und eine grosse Schweizer Asset Management Gesellschaft seien die einzigen gewesen, welche dazu bereit waren, signifikante Verpflichtungen bereits vor Ankündigung des Strategiewandels, also einen Monat vor der Kapitalerhöhung, abzugeben.

Sentis Zelle 3 habe sich daher zur Übernahme von bis zu 30 Prozent der gesamten Kapitalerhöhung verpflichtet. Ohne diese Verpflichtung wäre die Transaktion damals nicht umsetzbar gewesen, schreibt die Beteiligungsgesellschaft weiter. Neben den Zeichnungen im Rahmen der Kapitalerhöhung, habe Sentis Zelle 3 zusätzlich eine hohe Anzahl an Bezugsrechten während des Bezugsrechtshandels im Juli 2020 zugekauft und ausgeübt. Daraus resultierte schliesslich eine Beteiligungsquote von 14,73 Prozent. Eine so hohe Beteiligung sei aber nicht das ursprüngliche Ziel der Sentis Zelle 3 gewesen.

Sentis Zelle 3 ist eine eigenständige Vermögenseinheit unter dem Dach der Sentis Capital PPC, steht aber laut eigenen Angaben nicht im Eigentum derselben. Der Verwaltungsrat und die Entscheidungsgremien der Sentis Capital Cell 3 PC unterscheiden sich von jener der anderen Zellen und der Sentis Capital PCC. 

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