Zürich (awp) - Der CEO der Immobiliengesellschaft Mobimo, Daniel Ducrey, sieht die Attraktivität des Immobilienmarktes weiterhin als gegeben. "Diese ist in keiner Weise beeinträchtigt", sagte er in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (Vorabdruck 27.11.).

"Immobilien sind noch beliebter als vor einem Jahr, was die weiterhin steigenden Transaktionspreise zeigen", so Ducrey. Damit sei auch klar, dass der Renditedruck anhalte. Weiter geht er davon aus, dass Immobilienanlagen für Investoren interessant bleiben, solange der Unterschied zwischen dem Schuldzins und der Rendite auf durchschnittlichen Liegenschaften bei 2,5 Prozent oder höher liegt.

Auf dem Transaktionsmarkt habe sich fast nichts geändert in den vergangenen Monaten, fügte er an, abgesehen von den forschen Geboten vor allem von Pensionskassen. "Die Nachfrage ist gross, das Angebot klein."

Geändert habe sich allerdings das von den gesellschaftlichen Veränderungen geprägte Umfeld. "Der Detailhandel steckt in der Transformation, Büros erhalten durch den Home-Office-Trend eine neue Bedeutung. Das erfordert eine Repositionierung, um die wir nicht herumkommen und die wir konkret angehen." Auf Zweckoptimismus zu machen sei der falsche Ansatz.

Die Pandemie stellt laut Ducrey jedoch nicht die ganze Bürowelt auf den Kopf: "Das sinnstiftende Element des Arbeitsplatzes im Büro und in unserem Leben wird bewusster wahrgenommen, und die Rolle des Büros als kultureller Schmelztiegel gewinnt an Bedeutung. Die Mieter sind sich dessen bewusst. Das heisst auch, dass trotz weniger Mitarbeitern vor Ort nicht weniger Flächen für Büros benötigt werden."

Für Mobimo erwartet Ducrey im Gesamtjahr, dass sich die Mieteinnahmen "horizontal" bewegen werden wegen der verschiedenen Zu- und Abgänge im Portfolio. "Dank laufenden Projekten wird der Mietertrag ab 2022 wieder steigen", ist er zuversichtlich. Und beim Ergebnis erwartet er ein gutes Jahr.

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