Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


EMA will im Juli über Moderna-Impfstoff für Kinder und Jugendliche entscheiden 

Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will im Juli entscheiden, ob sie den Corona-Impfstoff von Moderna für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zulässt. Die EMA kündigte eine "beschleunigte Prüfung" des Zulassungsantrags des US-Pharmakonzerns an. Mit einem Ergebnis werde im Juli gerechnet. Wenn die Prüfer zusätzliche Informationen benötigen, könne es aber auch länger dauern. Moderna hatte am Montag die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche von zwölf bis 17 Jahren in der EU beantragt. Bisher ist in der EU nur der Impfstoff von Biontech und Pfizer für diese Altersgruppe zugelassen.


Sachsen hebt Maskenpflicht an Schulen ab Montag auf 

Sachsen hebt die Maskenpflicht an Schulen auf. Laut einer am Dienstag vom Kabinett in Dresden beschlossenen Verordnung des Kultusministeriums entfällt ab Montag die Maskenpflicht für Schüler und Personal im Schulgebäude, wenn die regionale Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 35 liegt. Das Tragen einer FFP2-Maske oder medizinischen Maske wird allerdings weiterhin empfohlen. Zudem sollen Schulen und Kindertageseinrichtungen unterhalb einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 im Regelbetrieb geöffnet bleiben. Auch Schulfahrten im Inland sind ab kommender Woche wieder möglich, sofern sich die jeweilige Schule im Regelbetrieb befindet.


Bundesregierung hebt Quarantänepflicht für EM-Teilnehmer auf 

Teilnehmer der Fußball-Europameisterschaft sollen ohne Quarantänepflicht nach Deutschland einreisen können. Das Bundeskabinett will dafür am Mittwoch eine Änderung der Coronavirus-Einreiseordnung beschließen, wie das Bundesinnenministerium ankündigte. Die Ausnahme gelte bis 28 Juli und für alle "für die Fußball-EM akkreditierten Personen" - dazu zählen die Spieler und "alle Personen", die "zur Vorbereitung, Teilnahme, Durchführung und Nachbereitung durch das jeweilige Organisationskomitee akkreditiert wurden" und auch für jene, die aus einem Virusvariantengebiet wie Großbritannien nach Deutschland kommen. Innenminister Horst Seehofer (CSU) verwies auf "gute Erfahrungen" mit den erprobten Hygienemaßnahmen in der Bundesliga, beim DFB-Pokal und in der Champions-League. Die Eingereisten müssen sich nach Angaben des Ministeriums täglich auf Corona testen lassen.


Bund will epidemische Notlage bis 30. September verlängern 

Der Bundestag will noch in diesem Monat die wegen der Corona-Pandemie verhängte epidemische Notlage bis zum 30. September verlängern. Die im April eingeführte so genannte Bundesnotbremse soll aber am 30. Juni auslaufen. Darauf hätten sich die Koalitionsfraktionen verständigt, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt in Berlin. Angestrebt werde, die epidemische Notlage erst dann auslaufen zu lassen, wenn auch die Corona-Pandemie auslaufe.


Über eine Million Bürger haben EU-Impfzertifikat 

Mehr als eine Million Bürger in der Europäischen Union verfügen bereits über ein digitales EU-Impfzertifikat. Dies sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders während der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments. Der Impfpass werde "es den EU-Bürgern leichter machen, ihr Grundrecht auf Freizügigkeit wahrzunehmen" und sei ein "praktisches Instrument", um sicheres Reisen im Sommer zu ermöglichen. Die elektronische Plattform für die Überprüfung von Impfzertifikaten soll am 1. Juli an den Start gehen. Sie soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten. Mitgliedstaaten können schon jetzt Zertifikate ausstellen. In Deutschland laufen seit Ende Mai Feldtests mit dem digitalen EU-Nachweis in einigen Impfzentren.


Biontech will Lieferrückstand bis Ende Juni aufholen 

Der Impfstoffhersteller Biontech hat das Produktionsziel für den Covid-19-Impfstoff im zweiten Quartal bestätigt. Wie der Finanzchef des Unternehmens, Sierk Poetting, am Dienstag beim Handelsblatt-CFO-Summit sagte, soll der für diese und kommende Woche angekündigte Lieferrückstand nach dem 21. Juni wieder aufgeholt werden. "Wir stehen dazu, was wir für das zweite Quartal gesagt haben", sagte der Manager, der bei Biontech gleichzeitig auch die Rolle des Chief Operating Officers innehat. Statt fünf Millionen Dosen werde das Unternehmen diese und kommende Woche zwar nur 4,5 Millionen Dosen an Deutschland ausliefern. "Der Rest, der fehlt, kommt dann in den letzten beiden Wochen." Als Gründe für die Verspätung nannte Poetting "kleinere Verzögerungen in den Produktionsabläufen".


Krankenhaushygieniker: Spahn sollte umstrittene Masken schnell entsorgen 

Führende Krankenhaushygieniker haben die sofortige Vernichtung der von Gesundheitsminister Jens Spahn bestellten umstrittenen Import-Masken gefordert. "Die schnell geprüften FFP2-Masken sollten schnellstmöglich entsorgt werden. Sie gehören auch nicht in die Notfallreserve des Bundes", sagte Peter Walger, Vorstandssprecher der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Zu den Importmasken liegt uns eine Fülle von Hinweisen auf Fake Ware vor, die die Qualitätsanforderungen im medizinischen Bereich nicht ansatzweise erfüllt, aber trotzdem zum Einsatz kommt." Der Hygienespezialist reagierte auf den Streit zwischen Gesundheits- und Arbeitsministerium über die Verwendung von angeblich Hunderten Millionen minderwertigen Corona-Schutzmasken aus China. "FFP2-Masken gehören nicht in die Hände von Laien, egal ob von Obdachlosen, Hartz-IV-Empfängern oder Vorstandsvorsitzenden", sagte Walger. Die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken für alle in der Öffentlichkeit sei daher "eine Fehlentscheidung" gewesen, die sich nicht wiederholen dürfe.


Spahn sieht im Juli Angebot für alle Impfwillige 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet, dass im Juli den verbliebenen Impfwilligen die erste Impfung gegen das Coronavirus angeboten werden kann. Im ARD-Morgenmagazin sagte der CDU-Politiker, dass alleine im Juni noch 20 Millionen Impfdosen des Herstellers Biontech geliefert werden sollen. "Deswegen können wir ja auch in dieser Phase noch immer nur auch um Geduld bitten. Es können jetzt nicht alle innerhalb von ein, zwei Wochen geimpft werden. Das wird jetzt bis in den Sommer hineingehen, bis in den Juli hinein. Aber dann werden wir auch jedem, der will, tatsächlich auch eine erste Impfung gegeben haben können", so Spahn. Man solle den Frust über mangelnde Impftermine nicht in den Arztpraxen abladen. "Es geht um Wochen, nicht um Monate", so Spahn.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 22,9 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter leicht gesunken und liegt nun bei 22,9 (Vorwoche: 35,2) Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden innerhalb eines Tages 1.204 (1.785) Neuinfektionen sowie 140 (153) Todesfälle in Verbindung mit dem Virus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.702.688. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 89.384. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.549.900.

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June 08, 2021 14:22 ET (18:22 GMT)