Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Luxemburg startet Astrazeneca-Impfkampagne speziell für Jüngere 

Luxemburg startet eine Impfkampagne mit dem Corona-Vakzin von Astrazeneca speziell für Jüngere im Alter von 30 bis 54 Jahren. Freiwillige können sich ab der kommenden Woche für eine Impfung mit dem Präparat registrieren, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Damit soll verhindert werden, dass Impfstoffdosen ungenutzt liegen bleiben.


Studie: Chinesischer Corona-Impfstoff schützt zu 80 Prozent vor tödlichem Verlauf 

Der chinesische Corona-Impfstoff Coronavac schützt einer chilenischen Studie zufolge zu 67 Prozent vor symptomatischen Covid-19-Erkrankungen und zu 80 Prozent vor einem tödlichen Verlauf. Wie die chilenische Regierung am Freitag mitteilte, hat das eine Datenanalyse der Corona-Impfungen in Chile im Februar und März ergeben. Schwere Krankheitsverläufe, die einen Krankenhausaufenthalt oder eine Behandlung auf der Intensivstation erforderlich machten, wurden demnach zu 85 beziehungsweise 89 Prozent verhindert.


Moderna kürzt Impfstofflieferungen an Kanada 

Der Impfstoffhersteller Moderna hat Kanada darüber informiert, dass er die für das zweite Quartal zugesagten Lieferungen kürzen wird. Die nächste erwartete Lieferung von Moderna, die für Ende April geplant war, werde um die Hälfte auf 650.000 Dosen reduziert, teilte die kanadische Ministerin für öffentliche Dienstleistungen und Beschaffung Anita Anand mit. Moderna werde auch die Lieferung für das zweite Quartal um bis zu etwa 16 Prozent zurückfahren. Kanada sollte in den drei Monaten per Ende Juni ursprünglich 12,3 Millionen Dosen von dem Pharmakonzern aus Massachusetts erhalten. Der Konzern habe die Regierung darüber informiert, dass die Kürzung auf einen langsamer als erwarteten Anstieg der Produktionskapazität zurückzuführen seien und dass andere Länder davon betroffen sein würden.


CSU im Bundestag will Ausgangssperre erst ab 22 Uhr 

Die CSU-Abgeordneten im Bundestag wollen noch Änderungen an der geplanten bundeseinheitlichen Corona-Notbremse durchsetzen. So müssten "die Regelungen zu Ausgangsbeschränkungen auf ein nachvollziehbares Niveau gebracht werden, das heißt unter anderem, dass nicht ab 21.00 Uhr, sondern der Beginn auf 22.00 Uhr verschoben werden muss", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt dem Münchner Merkur. Er verlangte auch Änderungen an der geplanten Vorgabe, dass der Einzelhandel in Regionen mit einer Corona-Inzidenz von mehr als 100 weitgehend schließen muss. "Einkaufen per 'Click and Meet' muss weiterhin möglich sein", sagte Dobrindt. Bei diesem Konzept können Kundinnen und Kunden mit einem vorab gebuchten Termin ein Geschäft aufsuchen.


EU könnte Impfstoff-Liefervertrag mit Astrazeneca nicht verlängern 

Nach Einschätzung der französischen Industrieministerin Agnes Pannier-Runacher wird die EU ihren Liefervertrag mit dem Corona-Impfstoffhersteller Astrazeneca voraussichtlich nicht erneuern. "Es ist noch nicht entschieden", sagte Pannier-Runacher dem Radiosender RMC. Aber es sei "am wahrscheinlichsten", dass die EU ihre Abmachung mit dem britisch-schwedischen Unternehmen nicht über 2021 hinaus verlängern werde. Bislang seien weder mit dem US-Konzern Johnson & Johnson noch mit Astrazeneca Gespräche für einen neuen Vertrag aufgenommen worden, sagte die Ministerin weiter. "Unterdessen laufen bereits Gespräche mit Pfizer/Biontech und Moderna."


Portugal lässt wieder Menschen aus Großbritannien und Brasilien ins Land 

Portugal hat sein seit Ende Januar geltendes Verbot von Einreisen aus Großbritannien und Brasilien zum Schutz vor neuen Coronavirus-Varianten aufgehoben. Touristische Reisen von Großbritannien oder Brasilien nach Portugal seien aber weiterhin untersagt, teilte das Innenministerium in Lissabon am Freitag mit. Einreisen seien nur aus wichtigen Gründen möglich. Dazu zählen berufliche, familiäre, gesundheitliche und humanitäre Gründe.


Weltgrößter Impfstoffhersteller fordert von Biden Ende des US-"Rohstoffembargos" 

Der Chef des weltgrößten Impfstoffherstellers Serum Institute of India (SII) hat sich mit einem Appell zur weltweiten Corona-Vakzinversorgung direkt an US-Präsident Joe Biden gewandt. Die Vereinigten Staaten müssten ihr "Rohstoffembargo" beenden, schrieb SII-Chef Adar Poonawalla am Freitag im Onlinedienst Twitter. Die Stoffe werden zur Produktion von Corona-Impfstoffen benötigt und wurden jüngst knapp. "Wenn wir uns wirklich vereinen wollen, um dieses Virus zu besiegen, bitte ich Sie, das Embargo für Rohstoffexporte aus den USA aufzuheben, damit die Impfstoffproduktion anlaufen kann", schrieb Poonawalla an Biden gewandt. Indien, das von einer zweiten Infektionswelle gebeutelt ist, hat seinerseits Exportgenehmigungen wegen der Lage im eigenen Land zurückgestellt. Das SII ist an der Produktion des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca beteiligt und beliefert viele ärmere Länder.


Arztpraxen können mit zusätzlichen Impfstoff-Lieferungen rechnen 

Die niedergelassenen Ärzte können laut Bundesgesundheitsministerium in den kommenden Wochen mit deutlich mehr Impfstoffen rechnen als bisher. Das Ministerium verwies auf zusätzliche Lieferungen der Hersteller Biontech/Pfizer ab dem 26. April. Diese sollen bis Juni demnach weiter zunehmen. Den noch unverbindlichen Prognosen des Gesundheitsressorts zufolge dürften die Arztpraxen in der letzten Aprilwoche mehr als zwei Millionen Biontech-Impfdosen erhalten. Dies wäre mehr als doppelt so viel als in dieser und in der vergangenen Woche. Für die kommende Woche wurden allerdings lediglich 462.000 Biontech-Impfdosen angekündigt, dazu 554.000 von Astrazeneca.


Merkel mit Astrazeneca gegen Coronavirus geimpft 

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Freitag gegen das Coronavirus geimpft worden. "Ich freue mich, dass ich heute die Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen habe. Ich danke allen, die sich in der Impfkampagne engagieren - und allen, die sich impfen lassen. Das Impfen ist der Schlüssel, um die Pandemie zu überwinden", erklärte Merkel laut einer auf dem Kurznachrichtendienst Twitter verbreiteten Mitteilung des Regierungssprechers Steffen Seibert. Auf einem Foto waren ihr Impfpass und ein Ersatzformular zur Dokumentation der durchgeführten Impfungen für Merkel zu sehen. Vor der 66-jährigen CDU-Politikerin war auch Vizekanzler Olaf Scholz am Freitag mit dem Vakzine Astrazeneca geimpft worden. Der Impfstoff ist nur für über 60-Jährige zugelassen.


Bundesrat will erneute Fristverlängerung steuerfreier Corona-Prämie 

Die Auszahlungsfrist für eine steuerfreie Corona-Prämie könnte erneut ausgeweitet werden - nunmehr bis zum 31. Dezember 2021. Dies hat laut Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten der Bundesrat mehrheitlich im Gesetzgebungsvorhaben zum Abzugsteuerentlastungsmodernisierungsgesetz beschlossen. Ursprünglich sollte die steuerfreie Auszahlung nur bis Ende Dezember 2020 möglich sein - die Frist wurde aber im Rahmen des Jahressteuergesetzes 2020 bis zum 30. Juni 2021 verlängert. "Die Bundesregierung befürwortet eine Verlängerung der Auszahlungsfrist", sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums. Die endgültige Entscheidung muss allerdings der Bundestag treffen.


Union und FDP unterstützen Lambrecht-Vorstoß zu Geimpften 

Union und FDP haben sich hinter die Forderung von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) gestellt, Einschränkungen für Geimpfte dann aufzuheben, wenn von ihnen kein Ansteckungsrisiko mehr ausgeht. "Sollte sich herausstellen, dass ein Impfstoff in seiner Wirkung dazu führt, dass jemand trotz Impfung weiterhin infektiös sein kann, muss das selbstverständlich berücksichtigt werden", sagte Unionsfraktionsvize Thorsten Frei den Funke-Zeitungen. Auch der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki nannte Lambrechts Einschätzung "weitgehend zutreffend". Daher müsse das Robert Koch-Institut nun unmittelbar eine entsprechende Stellungnahme darüber abgeben, bei welchem Impfstoff eine Ansteckungsgefahr für andere nicht bestehe, erklärte er den Funke-Zeitungen.


Bericht: Gefälschte Impfpässe bei Telegram angeboten 

Nach Recherchen des ARD-Politikmagazins "Report Mainz" werden in mehreren Gruppen im Messengerdienst Telegram gefälschte deutsche Impfpässe zum Kauf angeboten. Diese seien mit Stempel, Unterschrift und Aufklebern mit Chargennummer des Impfstoffs versehen, berichtete der Südwestrundfunk am Freitag vorab. Der Stempel täusche eine Herkunft aus großen Impfzentren wie etwa Bonn oder Frankfurt vor.

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April 16, 2021 15:33 ET (19:33 GMT)