Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Moderna, Takeda: Verunreinigung bei Vertragshersteller entstanden 

Die verunreinigten Moderna-Ampullen sind dem Unternehmen zufolge wahrscheinlich auf Probleme bei einem Vertragshersteller zurückzuführen. Moderna und der Partner Takeda Pharmaceutical teilten mit, dass die Verunreinigungen nicht mit zwei Todesfällen in Japan zusammenhängen würden. Zwei Männer hatten Vakzine bekommen, die aus einer von drei Moderna-Produktionschargen stammten, die Berichten zufolge wegen Verunreinigungen zurückgezogen worden waren. Moderna und Takeda teilten nun mit, dass der Hersteller des Impfstoffs, die spanische Rovi Pharma Industrial Services, festgestellt habe, dass die Verunreinigungen wahrscheinlich durch Reibung zwischen zwei Metallteilen in der Produktionslinie aufgrund einer falschen Einstellung entstanden seien. Die entstanden Edelstahl-Partikel dürften kein Gesundheitsrisiko darstellen. Takeda vermarktet Moderna-Vakzine in Japan.


Impfpflicht für griechisches Gesundheitspersonal tritt in Kraft 

Beschäftigte im Gesundheitssektor in Griechenland müssen sich ab Mittwoch gegen das Coronavirus impfen lassen. Rund 10.000 Angestellten, die noch nicht geimpft sind, droht deshalb nun die Entlassung, wie der Verband der Beschäftigten in öffentlichen Krankenhäusern mitteilte. Das sind rund 10 Prozent des gesamten Gesundheitspersonal des Landes. Die Wirtschaftszeitung Naftemporiki schätzte, dass alleine den Rettungsdiensten 1245 Mitarbeiter verloren gehen könnten. "Wir drängen das Gesundheitspersonal dazu, sich impfen zu lassen", sagte Verbandschef Dimitris Kourouvalakis der Nachrichtenagentur AFP. "Aber wir sind gegen die Impfpflicht, die ein Demokratie-Problem aufwirft." Der Verband kündigte Streiks an, sollte es tatsächlich zu Entlassungen kommen.


Kabinett prüft Impfstatusabfrage 

Die Bundesregierung prüft eine Auskunftspflicht von Beschäftigten über ihren Corona-Impfstatus "Es ist derzeit so, dass Beschäftigte freiwillig ihre Arbeitgeber über ihren Impfstatus informieren können", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. "Aktuell gibt es keinen Rechtsanspruch auf Auskunft. Die Bundesregierung prüft, ob es an der Stelle gegebenenfalls Änderungsbedarf gibt." Im Gespräch ist eine mögliche Änderung der Infektionsschutzverordnung. Dies müsste der Bundestag beschließen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ging davon aus, "dass wir bis zum Ende der Woche wissen werden, was möglich ist". Als Minimallösung erwarte er sich zumindest eine Regelung für "vulnerable Tätigkeiten". Altmaier appellierte an den Koalitionspartner, "dass er seine Bedenken hintanstellt".


Merck & Co startet klinische Studie für Covid-Prophylaxe 

Die Entwicklung des prophylaktischen Corona-Medikaments Molnupiravir von Merck & Co und Ridgeback Biotherapeutics geht in die nächste Phase. Die Unternehmen kündigten den Start einer klinischen Phase-3-Studie für das antivirale Arzneimittel an. An der Studie werden 1.300 Menschen teilnehmen, die mit jemandem zusammenleben, bei dem Covid-19 diagnostiziert wurde.


Medikament Codivir mit guten ersten Studienergebnissen 

Das in der Entwicklung befindliche Corona-Medikament Codivir hat nach Angaben des niederländischen Herstellers Code Pharma vielversprechende Effekte gezeigt. Eine Phase-1-Studie habe ergeben, dass Codivir die Vervielfältigung des Virus bei den meisten Patienten signifikant unterdrückt. Alle Patienten hätten sich nach der Behandlung schnell erholt, Nebenwirkungen seien nicht aufgetreten. Nun werde eine Phase-2-Studie initiiert.


Ministerium betont zentrale Rolle der Gesundheitswirtschaft 

Die Gesundheitswirtschaft ist nach Daten des Bundeswirtschaftsministeriums eine der zentralen Branchen des Wirtschaftsstandorts Deutschland. "Im Jahr 2020 erwirtschaftete sie 364 Milliarden Euro und damit 12 Prozent der deutschen Bruttowertschöpfung", erklärte Wirtschafts-Staatssekretärin Claudia Dörr-Voß. Gerechnet auf einen Tag sei 2020 laut der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung rund 1 Milliarde Euro Bruttowertschöpfung geschaffen worden. "Jeder sechste Erwerbstätige arbeitet in der Gesundheitswirtschaft", erklärte Dörr-Voß. Im Pandemie-Jahr 2020 verzeichnete der Bereich allerdings 3,7 Prozent weniger Bruttowertschöpfung. Während die industrielle Gesundheitswirtschaft um 9 Prozent eingebrochen sein, sei der Rückgang im Bereich der medizinischen Versorgung mit 1,4 Prozent vergleichsweise gering ausgefallen.


Corona-Arbeitsschutzverordnung verlängert und ergänzt 

Die Corona-Arbeitsschutzverordnung wird an die Dauer der epidemischen Lage gekoppelt und somit bis einschließlich 24. November 2021 verlängert. Das gab das Bundesarbeitsministerium nach der Sitzung des Bundeskabinetts bekannt. "Wir brauchen jetzt eine deutliche Steigerung der Impfquote", sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). "Die angelaufene vierte Welle kann nur durch mehr Impfungen gebrochen werden." Dazu müssten auch die Betriebe ihre Anstrengungen ausweiten, noch ungeimpfte Beschäftigte zu einer Schutzimpfung zu motivieren.


Kassenärzte fordern Stiko-Empfehlung zu dritter Corona-Impfdosis 

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) fordert eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus. "Die Stiko hat die Daten, um für bestimmte Gruppen eine Empfehlung für eine Drittimpfung auszugeben", sagte der KBV-Vorsitzende Andreas Gassen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Stiko wäre für solche Vorgaben die richtige Institution. Dort sitzen die Fachleute, die tatsächlich Ahnung vom Impfen haben." Es gehe darum, diejenigen zuerst durch eine dritte Dosis schützen, die ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben.


RKI: Mehr als 13.500 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist wieder leicht gestiegen und liegt nun bei 75,7. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden binnen 24 Stunden 13.531 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle in diesem Zeitraum wurde mit 23 angegeben. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich nach RKI-Angaben auf 3.956.387, die der Todesfälle auf insgesamt 92.223. Die Zahl der Genesenen beträgt laut RKI rund 3.744.600. Deutschland befindet sich nach Einschätzung des RKI inzwischen am Beginn der vierten Corona-Welle. Auch jüngere Altersgruppen sind diesmal stark betroffen.

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September 01, 2021 11:27 ET (15:27 GMT)