Die chinesische Firma CSPC Pharmaceutical erhielt am Mittwoch von den chinesischen Gesundheitsbehörden grünes Licht für ihr Vakzin auf Basis der mRNA-Technologie. Damit ist es der erste im Inland entwickelte zugelassene Impfstoff dieser Art. Die Verwendung von mRNA-Impfstoffen aus dem Ausland hat China bislang abgelehnt, obwohl die in der Volksrepublik bisher erhältlichen Corona-Vakzine als weniger wirksam gelten als die mRNA-Impfungen von Biontech/Pfizer und Moderna. Deren Einsatz war etwa in den USA und der EU bereits Ende 2020/Anfang 2021 freigegeben worden.

Die Volksrepublik setzt bisher nur Impfstoffe ein, die in China entwickelt und produziert wurden - allen voran Sinovac und Sinopharm. Biontech ist in China bislang noch nicht zugelassen worden, obwohl das Unternehmen im Frühjahr 2020 mit der chinesischen Fosun Pharma eine Lizenzvereinbarung zur Entwicklung und Vermarktung des Vakzins auch in China geschlossen hatte. In China lebende deutsche Staatbürger konnten sich seit Ende vergangenen Jahres mit Biontech impfen lassen, nachdem sich Bundeskanzler Olaf Scholz dafür eingesetzt hatte. Denn das Land sah sich zu diesem Zeitpunkt nach der plötzlichen Abkehr von seiner restriktiven Null-Covid-Politik mit einer heftigen Infektionswelle konfrontiert. Zudem konnten sich dann auch Chinesen in Hongkong mit Biontech boostern lassen.

Inzwischen gehen die Corona-Fälle in China landesweit zurück. Nach Angaben von CSPC zielt der Impfstoff des Unternehmens auf einige der wichtigsten Omikron-Untervarianten ab und zeigte in kinischen Studien als Auffrischungsimpfung eine gute Neutralisierungswirkung gegen die Varianten BA.5, BF.7, BQ.1.1., XBB.1.5 und CH.1.1.. In der Studie mit 4.000 Teilnehmern, die vom 10. Dezember bis zum 18. Januar erfolgte, hätte das Vakzin eine Wirksamkeit von 85,3 Prozent bei denjenigen erzielt, die einen Proteinimpfstoff als Erstimpfung erhalten hätten. CSPC machte keine Angaben dazu, wie viele Dosen das Unternehmen herstellen will. An einem mRNA-Impfstoff arbeitet auch die chinesische CanSino.

(Bericht von Bernard Orr und Patricia Weiß, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)