MOSKAU/BUDAPEST/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Für die wichtigsten osteuropäischen Aktienmärkte ist es am Donnerstag bergauf gegangen. Sie folgten damit der freundlichen Stimmung an Europas Leitbörsen sowie an der Wall Street. In Moskau und Budapest konnten sich die Anleger sogar über deutliche Gewinne freuen.

Der rohstofflastige russische RTS-Index gewann dank wieder steigender Ölpreise 2,33 Prozent auf 1187,88 Punkte. Zudem stimmte das russische Parlament der Rentenreform von Präsident Wladimir Putin trotz massiver Proteste mit großer Mehrheit zu.

In Budapest stieg der ungarische Leitindex Buxum 1,32 Prozent auf 36 471,35 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 12,4 (zuletzt: 7,5) Milliarden Forint.

Es war der bereits vierte Handelstag in Folge mit Kursgewinnen am ungarischen Aktienmarkt. Fundamentale Impulse für den Handel blieben allerdings weitgehend aus. Veröffentlicht wurden lediglich Arbeitsmarktdaten. Diese zeigten für den Zeitraum von Juni bis August einen Rückgang der Arbeitslosenrate auf 3,7 Prozent. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte sie bei 4,2 Prozent gelegen.

Gestützt wurde der Bux vor allem von den sehr deutlichen Kursgewinne der beiden Schwergewichte Mol (plus 2,75 Prozent) und Gedeon Richter (plus 1,96 Prozent). Die Titel der MTelekom verzeichneten ebenfalls einen klaren Kurszuwachs von 1,27 Prozent. Wenig verändert tendierten unterdessen die Aktien der OTP Bank, die den Handelstag 0,15 Prozent höher beendeten.

An der Warschauer Börse gewann der Wig-30-Index 0,32 Prozent auf 2633,30 Punkte. Der breiter gefasste Wig legte um 0,28 Prozent auf 59 616,27 Punkte zu und stieg damit bereits den achten Handelstag in Folge.

Bei den Einzelwerten verzeichneten die Ölwerte Grupa Lotos (plus 2,45 Prozent) und PKN Orlen (plus 2,00 Prozent) starke Zugewinne. Auch die Versorgertitel PGE (plus 1,99 Prozent) und Energa (plus 0,88 Prozent) notierten im Spitzenfeld.

Wenig verändert zeigten sich hingegen JSW mit einem knappen Kursabschlag von 0,23 Prozent. Der Bergbaukonzern hat eine Kooperation mit dem südafrikanischen Unternehmen Sasol ausgehandelt und will bald eine Vereinbarung über einen Technologietransfer unterzeichnen.

Bei den Nebenwerten legten die Aktien des Stahlkonzerns Grupa Kety um 0,26 Prozent zu. Der Stahlkonzern hatte für das dritte Quartal einen Anstieg des Nettogewinns von sieben Prozent gemeldet. Der Umsatz stieg um 14 Prozent.

In Prag schloss der tschechische Leitindex PX 0,10 Prozent höher bei 1101,92 Punkten. Das Handelsvolumen lag bei 0,60 (Vortag: 0,50) Milliarden tschechischen Kronen.

Bei den Einzelwerten stachen erneut die Aktien des Getränkeherstellers Kofola hervor: Sie stiegen um 5,69 Prozent, nachdem sie bereits am Vortag in einer ähnlichen Größenordnung zugelegt hatten. Am Donnerstag meldete das Unternehmen den Rücktritt von zwei Aufsichtsratsmitgliedern.

Im Branchenvergleich wurden ansonsten vor allem Bankaktien nachgefragt. Die Titel der Moneta Money Bank legten als zweitstärkster Wert im PX um 1,81 Prozent zu. Direkt dahinter gewannen die Papiere der Komercni Banka 1,81 Prozent und die Aktien der Erste Group stiegen etwas moderater um 0,34 Prozent.

Drei Titel im tschechischen Leitindex verzeichneten Verluste von mehr als einem Prozent: Die Anteilsscheine des Medienkonzerns CETV büßten 1,47 Prozent ein, die Aktien des Spirituosenherstellers Stock fielen um 1,55 Prozent und die Papiere des Softwarekonzerns Avast gaben um 1,75 Prozent nach./dkm/APA/gl/she