Schlieren (awp) - Das Biotechnologie-Unternehmen Molecular Partners hat seine verschiedenen Forschungs-Projekte in den ersten neun Monaten weiter vorangetrieben. Eine Kapitalerhöhung im Juli hat zudem ein gewisses finanzielles Polster geschaffen.

In seinem Management-Update vom Donnerstag schreibt Molecular Partners, in den ersten neun Monaten seien 31,3 Millionen Franken an Barmitteln verbraucht worden. Im ersten Halbjahr waren 27,9 Millionen abgeflossen.

Den operativen Verlust beziffert das Unternehmen auf 38,3 Millionen und den Nettoverlust auf 41,2 Millionen Franken. Gegenüber dem ersten Halbjahr ist Molecular damit deutlich tiefer in die Verlustzone gerutscht.

Im Juli hatte das Unternehmen eine Privatplatzierungsfinanzierung durchgeführt und dabei brutto 80,2 Millionen erlöst. Damit habe man die finanzielle Flexibilität des Unternehmens weiter gestärkt und sei bis ins Jahr 2022 gut aufgestellt.

Darüber hinaus erhielt Molecular Partners im August 2020 vom Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) ein Honorar im mittleren bis hohen einstelligen Millionenbereich in Schweizer Franken für bis zu 3,2 Millionen Dosen des Corona-Kandidaten MP0420.

Als Folge stiegen die Barmittel und kurzfristigen Einlagen bis zum Ende des dritten Quartals auf 133,8 Millionen Franken (Juni 2020: 64,4 Millionen Franken).

Projekte kommen voran

Erst am gestrigen Mittwoch hat Molecular Partners mitgeteilt, mit dem Pharmakonzern Novartis in der Corona-Bekämpfung die Kräfte zu bündeln. Gemeinsam werden die beiden die Covid-19-Kandidaten MP0420 und MP0423 entwickeln. Zudem hat Novartis eine Option für die globale Vermarktung der Kandidaten.

Darüber hinaus führt das Biotechunternehmen aber auch seine anderen Projekte weiter fort. Dazu zählt etwa in der Immun-Onkologie die Phase-I-Dosis-Eskalationsstudie AMG 506 (MP0310). Erste Daten zur Beschreibung der Dosierung, der Sicherheit und des Nachweises des Mechanismus werden noch bis Ende 2020 erwartet. Der Partner Amgen könnte dann im zweiten Halbjahr 2021 mögliche Kombinationsstudien einleiten.

Beim Kandidaten MP0317 sei man auf gutem Wege, die Studienunterlagen noch in diesem Jahr einzureichen, um dann im ersten Halbjahr 2021 die ersten Menschen mit dem Kandidaten zu testen.

hr/kw