BRÜSSEL (Dow Jones)--Die Europäische Kommission hat ein förmliches Kartellverfahren gegen den US-Konzern Mondelez International eingeleitet. Damit will die EU-Kartellbehörde feststellen, ob Mondelez den Wettbewerb auf einer Reihe nationaler Märkte für Schokolade, Kekse und Kaffee dadurch eingeschränkt hat, dass es den grenzüberschreitenden Handel mit diesen Erzeugnissen in der EU behinderte. Sei das der Fall, habe der Hersteller von Milka-Schokolade, Oreo-Keksen und Ritz-Crackern gegen EU-Kartellrecht verstoßen.

"Wir leiten ein förmliches Prüfverfahren ein, um festzustellen, ob Mondelez, ein wichtiger Hersteller dieser Produkte, den freien Wettbewerb auf den betreffenden Märkten durch die Behinderung von Handelsströmen eingeschränkt und auf diese Weise höhere Preise für die Verbraucher verursacht haben könnte", sagte Margrethe Vestager, die für Wettbewerbspolitik zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin der EU-Kommission.

Unter anderem will die EU-Kommission die Geschäftspraktiken daraufhin untersuchen, ob sich der Konzern geweigert haben könnte, bestimmte Händler zu beliefern, um die Einfuhren auf bestimmten Märkten zu beschränken. Auch soll geprüft werden, ob Mondelez eventuell über eine Einschränkung der auf Verpackungen verwendeten Sprachen den Verkauf in bestimmte andere EU-Mitgliedsstaaten erschwert.

Mondelez ist einer der größten Hersteller von Schokolade, Keksen und Kaffee in der EU. Auf den Märkten für diese Produkte werden Jahr für Jahr Umsätze in zweistelliger Milliardenhöhe erzielt.

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January 28, 2021 06:56 ET (11:56 GMT)