München (awp/awp/sda/reu) - Der europäische Flugzeugbauer Airbus hält an seinen Verkaufsplänen für Teile seiner Zuliefer-Tochter Premium Aerotec fest. Die Fertigung von Klein- und Einzelteilen für Verkehrs- und Militärflugzeuge sei bei Premium Aerotec um 25 bis 30 Prozent teurer als bei anderen Zulieferern.

"Dies ist nicht nachhaltig", betonte der Konzern am Dienstag nach einem Treffen mit dem Airbus-Konzernbetriebsrat. "Unsere bevorzugte Lösung bleibt, einen starken, externen Partner für dieses Geschäft zu finden, der langfristig ein nachhaltiges Geschäft für die Mitarbeiter und die Standorte sichern wird." Ansonsten drohten "signifikante Restrukturierungsmassnahmen", die einen erheblichen Teil der Beschäftigten von Premium Aerotec träfen.

In der Einzelteilfertigung arbeiten vor allem in Augsburg und in Varel bei Bremen rund 3500 Menschen. Airbus zählt sie nicht zum Kerngeschäft. Der schweizerische Luftfahrt-Zulieferer Montana Aerospace hatte vor kurzem sein Interesse an der Sparte bekräftigt. Der neue Eigentümer könne "idealerweise" mehr Geschäft mit anderen Flugzeugbauern machen und Kunden ausserhalb der Flugzeugbranche finden, erklärte Airbus. Der Konzern werde aber "in absehbarer Zukunft der Hauptabnehmer bleiben".

Der Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall laufen Sturm gegen die Pläne, die sie als "Zerschlagung" von Premium Aerotec sehen. Sie fürchten nach einem Verkauf einen Arbeitsplatzabbau und eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Der Rest der seit Jahren unter Druck stehenden Airbus-Tochter, die auch die Flugzeugrümpfe montiert, soll enger an Airbus angedockt werden.