FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Kabinett entscheidet über mehr Corona-Macht im Bund 

Eigentlich wollten Bund und Länder am Montag über weitere Schritte in der Corona-Pandemie beraten. Nach dem Chaos des vergangenen Treffens und Angela Merkels Machtwort in der Anne-Will-Talkshow hat das Kanzleramt die Ministerpräsidentenkonferenz jedoch kurzerhand abgesagt. Stattdessen soll der Bund stärkere Befugnisse erhalten. Gesundheitsminister Jens Spahn will dazu das Infektionsschutzgesetz so ändern, dass die Notbremse bundeseinheitlich geregelt und in Landkreisen besser durchgesetzt werden kann. Um seinen Entwurf noch am Dienstag zu beschließen, wird die normalerweise für Mittwochmorgen terminierte Kabinettssitzung einen Tag vorgezogen. Im Raum steht auch noch eine mögliche Testpflicht für die Wirtschaft. Denn laut einem Monitoring der Bundesregierung wurde Merkels Ziel verpasst, wonach rund 90 Prozent der Unternehmen freiwillig regelmäßig Tests auf das Coronavirus anbieten sollen.

>>> Dienstag, 13. April 2021


 
2. Schub aus mehreren Kanälen für die US-Banken 

Vor einem Jahr um diese Zeit flüchteten die Anleger aus den Banken. Jetzt sagen Analysten, dass der Sektor eine der besseren Wetten an der Wall Street ist. Der Sektor wurde von den sich verbessernden wirtschaftlichen Bedingungen und der steiler werdenden Renditekurve unterstützt, aber Analysten sehen noch mehr Hebel für Wachstum. Für den Sektor spricht die Erwartung einer umfangreichen Auflösung von Reserven. 2020 waren die Rücklagen in Erwartung drohender Kreditverluste um Milliarden aufgestockt worden. Das aufgehellte Bild dürfte sich auch in optimistischen Ausblicken auf das laufende und das kommende Jahr zeigen.

>>> Mittwoch, 14. April 2021; 12:55 - JP Morgan Chase & Co

>>> Mittwoch, 14. April 2021; 13:25 - Goldman Sachs Group Inc

>>> Mittwoch, 14. April 2021; 13:50 - Wells Fargo & Co

>>> Donnerstag, 15. April 2021; 14:00 - Citigroup Inc

>>> Freitag, 16. April 2021; 13:30 - Morgan Stanley


 
3. Positive Vorzeichen für das Frühjahrsgutachten 

Vor dem Hintergrund optimistischerer Prognosen für die weltweite Konjunkturentwicklung legen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihr Frühjahrsgutachten vor. Diese "Gemeinschaftsdiagnose" wird mit Spannung erwartet, denn einzelne Schätzungen fielen zuletzt uneinheitlich aus. So sieht das Berliner DIW 2021 ein Wachstum von 3,0 und 2022 von 3,8 Prozent, das Essener RWI geht von 3,6 und 3,0 Prozent aus und das Kieler IfW von 3,7 und 4,8 Prozent. Einen Fingerzeig auf die mögliche Richtung gab erst jüngst allerdings der Internationale Währungsfonds: Er traut Deutschland aktuell Wachstumsraten von 3,6 Prozent dieses und 3,4 Prozent nächstes Jahr zu. Unwägbar wird aber die Entwicklung der Corona-Krise bleiben.

>>> Donnerstag, 15. April 2021; PK 10:00 Uhr


 
4. Chinas BIP wächst im ersten Quartal stark wegen Basiseffekt 

Im ersten Quartal wird die chinesische Wirtschaft ein starkes Wachstum aufweisen, da die Basis im gleichen Zeitraum des Vorjahres sehr niedrig war. Zu Beginn der Corona-Krise war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2020 um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschrumpft. Für das erste Quartal dieses Jahres rechnen Ökonomen nach dem Factset-Konsens jetzt mit einem BIP-Zuwachs von 18,0 Prozent. Im Schlussquartal 2020 war die Wirtschaft im Reich der Mitte bereits um 6,5 Prozent gewachsen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass China in den kommenden Jahren das globale Wirtschaftswachstum ankurbeln wird, während sich die Welt von der Pandemie erholt. Der IWF erwartet, dass China in den fünf Jahren bis 2026 mehr als ein Fünftel zum gesamten Anstieg des weltweiten BIP beitragen wird. Der IWF prognostiziert für das Gesamtjahr 2021 ein BIP-Wachstum von 8,4 Prozent und für 2022 von 5,6 Prozent.

>>> Freitag, 16. April 2021; 04:00 Uhr


 
5. Europas Finanzminister ziehen Bilanz 

Bei gleich drei Videokonferenzen werden Europas Finanzminister Bilanz zu den derzeit drängenden europäischen Themen ziehen. Für den Nachmittag hat der portugiesische EU-Ratsvorsitz das als "informell" angekündigte Treffen der Finanzminister der 27 EU-Länder anberaumt, vorangehen sollen Konferenzen der Eurogruppe. Bestandsaufnahmen sind dabei unter anderem über die aktuelle Wirtschaftslage, den Corona-Wiederaufbauplan, einen Insolvenzrahmen, den Euro als digitale Währung und die Fortschritte für die Banken- und die Kapitalmarktunion geplant. Dabei soll es auch um die Erkenntnisse einer Arbeitsgruppe für ein europäisches Einlagensicherungssystem gehen - ein Thema, das in der Kreditwirtschaft mit besonderer Aufmerksamkeit betrachtet wird.

>>> Freitag, 16. April 2021;

09:30 Eurogruppe im inklusiven Format

11:00 Uhr Eurogruppe

15:00 Uhr informelle Videokonferenz der Finanz- und Wirtschaftsminister

Mitarbeit: Petra Sorge, Andreas Kißler, Hans Bentzien, Andreas Plecko, Hans-Joachim Koch

Kontakt zum Autor: topnews.de@dowjones.com

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April 09, 2021 09:13 ET (13:13 GMT)