MARTINSRIED (dpa-AFX) - Das Biotechnologieunternehmen Morphosys
Für 2017 seien nun Umsätze von 63 bis 66 Millionen Euro zu erwarten nach zuletzt 49,7 Millionen Euro, teilte das TecDax
I-Mab erhalte exklusive Entwicklungs- und Vermarktungsrechte für den Antikörper MOR202 in China, Taiwan, Hongkong und Macao, hieß es. MorphoSys erhalte im Gegenzug eine Vorabzahlung von 20 Millionen US-Dollar und erwerbe Ansprüche auf gestaffelte Tantiemen auf den Nettoumsatz von MOR202 im zweistelligen Prozentbereich sowie auf Meilensteinzahlungen von bis zu 100 Millionen Dollar von I-Mab.
MOR202 ist ein Antikörperwirkstoff von MorphoSys, der sich gegen das therapeutische Zielmolekül CD38 richtet. In Europa wird das Mittel bei Patienten mit wiederkehrendem beziehungsweise therapieresistentem Knochenmarkkrebs klinisch erprobt. Die Partnerschaft dürfte zu einer Beschleunigung der Entwicklung des Medikaments in China führen, erläuterte ein Sprecher.
Nach einigen Problemen mit Partnerprogrammen in den vergangenen Jahren entpuppt sich 2017 zunehmend als Erfolgsjahr für Morphosys: Im Juli hatte die FDA das Schuppenflechte-Mittel Tremfya der Johnson & Johnson-Tochter
Der Erfolg mit MOR208 stärkte Morphosys zuletzt den Rücken. Der Konzern will in den kommenden Jahren unabhängiger von Partnerprogrammen werden und setzt auf die Entwicklung eigener Produkte, die zunehmend zur Umsatzquelle werden sollen. Die höheren Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen gehen erwartungsgemäß zulasten des Ergebnisses.
Erst zum Wochenstart hatte Analyst Keyur Parekh von der Investmentbank Goldman Sachs sein Kursziel für Morphosys von 72 auf 80 Euro angehoben, die Einstufung dabei aber auf "Neutral" belassen. Dabei hatte er aber auch auf weiteres Potenzial verwiesen, sollte es unerwartet starke Studiendaten für MOR202 oder MOR208 geben, die zu einer größeren Partnerschaft bei einem der Antikörper führen könnten./jha/oca