FRANKFURT (Dow Jones)--Der DAX hat am Dienstag bei 17.049,52 Punkten ein neues Allzeithoch markiert. Positive Vorgaben von der Wall Street stützten, genauso wie eine insgesamt positiv verlaufende Berichtssaison sowie Konsolidierungsfantasie im Biotechsektor. Zuletzt falkenhafte Töne seitens der US-Notenbank wurden mithin ignoriert. Der DAX gewann 0,8 Prozent auf 17.033 Punkte. Sollte sich der Ausbruch über die 17.000er-Marke als nachhaltig erweisen, sieht HSBC als nächstes Anlaufziel die 17.410 Punkte.

Marktthema Nummer Eins war die Übernahme von Morphosys durch den Schweizer Pharmakonzern Novartis für 2,7 Milliarden Euro. Pro Aktie werden 68 Euro geboten, ein Kurs weit unter früheren Durchschnittsniveaus um die 100 Euro. Im Xetra-Handel gingen die Aktien am Vortag bei 57,40 Euro aus dem Geschäft. Der Kurs sprang am Dienstag nun um weitere 13 Prozent und schloss mit 64,84 Euro nahe dem Gebotspreis. Novartis verloren 0,3 Prozent.

Da Vorstand und Aufsichtsrat von Morphosys dem Angebot bereits zugestimmt haben, ist nach Händlerangaben kein Bietergefecht mehr zu erwarten. Dies könnte auch die Aufmerksamkeit auf andere Titel der Biotech-Branche ziehen. Am Nachmittag aufkommende Übernahmespekulationen verhalfen denn auch Qiagen im DAX zu einem Plus von 4,9 Prozent. Für Biontech ging es auf Xetra um 2,5 Prozent nach oben.

Infineon gaben indes um 3 Prozent nach. Wie bei anderen Branchenunternehmen schwächelt der globale Halbleiterzyklus jenseits des Autosektors. Die Jahresprognose wurde daraufhin angepasst, was jedoch nicht überrasche, hieß es im Handel. Die Umsatzerwartung senkte Infineon auf 16 nach zuvor 17 Milliarden Euro.


   Investoren fordern Bewertungsabschlag bei RWE 

RWE verloren 2,7 Prozent. Laut den Stifel-Analysten meiden ESG-Investoren die Aktie oder fordern zumindest einen Bewertungsabschlag. Kohle und Braunkohle machten rund 20 Prozent des RWE-Portfolios aus und verhinderten den Eintritt neuer Investoren.

Bechtle legten nach Vorlage von Jahreszahlen 2023 um 3,4 Prozent zu. Der Gewinn sei im Einklang mit dem Umsatz gewachsen. Aurubis schlossen nach Quartalszahlen um 0,1 Prozent höher. Der Gewinn lag im ersten Quartal im erwarteten Rahmen, der Ausblick wurde als optimistisch eingeordnet. Laut den Analysten von Baader steht derzeit allerdings im Fokus, wie die künftige Führungsspitze des Kupferkonzerns aussehen wird.

Mit Aufschlägen von 0,7 Prozent begrüßten Knorr Bremse den Verkauf der Tochter Kiepe Electric an Heramba. Wie die Citigroup anmerkte, hatte Knorr Bremse bereits vor geraumer Zeit ihre Verkaufsabsicht kommuniziert. Der Nicht-Vollzug dürfte einige Anleger in der Folge beunruhigt haben. Die aktuelle Entwicklung sei daher positiv zu werten. Kiepe habe die Marge von Knorr Bremse verwässert bei zugleich nur begrenzten Synergien. Knorr Bremse wird auch nach dem Verkauf 15 Prozent an Kiepe Electric halten. Finanzielle Details nannte Knorr Bremse nicht.


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INDEX                                       zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                       17.033,24  +0,8%     +1,68% 
DAX-Future                                17.127,00  +0,9%     +1,15% 
XDAX                                      17.040,62  +0,7%     +1,62% 
MDAX                                      25.820,64  +0,9%     -4,85% 
TecDAX                                     3.392,95  +1,3%     +1,66% 
SDAX                                      13.948,47  +1,1%     -0,09% 
zuletzt                                   +/- Ticks 
Bund-Future                                  134,23    +15 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           29         10     1          3.086,7        74,5    70,9 
MDAX          36         11     3            495,2        24,8    30,4 
TecDAX        20          9     1          1.155,5        25,9    20,6 
SDAX          41         28     1            438,8        15,5    11,1 
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February 06, 2024 11:48 ET (16:48 GMT)