MÜNCHEN (dpa-AFX) - Am zweiten Tag der Warnstreiks in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie haben sich nach Angaben der IG Metall mehr als 4000 Beschäftigte in 15 Betrieben beteiligt. Beim Industrie- und Autozulieferer Schaeffler in Schweinfurt fand am Mittwochmorgen eine Kundgebung mit 1000 Teilnehmern statt. Beim Flugzeugzulieferer MTU in München waren laut Gewerkschaft 800 Metaller bei einer "Warnstreik-Karawane" mit neun halbstündigen Warnstreiks dabei.

"Wir achten darauf, dass mit einem Warnsreik nicht die Abläufe in anderen Betrieben gestört werden, die an dem Tag nicht bestreikt werden", sagte ein Gewerkschaftssprecher. Die IG Metall wolle eine Fernwirkung vermeiden. Die Tarifparteien hatten auch nach vier Verhandlungsrunden noch keine Annäherung erreicht und eine "Denkpause" vor dem nächsten Treffen vereinbart.

Die IG Metall fordert bundesweit vier Prozent mehr Lohn für die Beschäftigen - wenn es in einem Betrieb schlecht läuft, in Form von Lohnausgleich bei einer Senkung der Arbeitszeit. Die Arbeitgeber bieten nach einer Nullrunde in diesem Jahr noch unbezifferte Lohnerhöhungen erst ab 2022 an und fordern darüber hinaus, dass Krisenbetriebe bei bestimmten Bilanzzahlen ohne Nachverhandlungen mit der IG Metall automatisch vom Tarifvertrag abweichen können. In Bayern arbeiten rund 840 000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie./rol/DP/stk