--Mindestziel für EBIT-Marge angehoben

--Umsatzziel für zivile Instandhaltung nun niedriger

--Ambitionierter bei der Cash-Conversion-Rate

(NEU: Details, Analysten, Kursreaktion)

Von Ulrike Dauer und Jürgen Hesse

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines AG hat nach dem Einbruch vor einem Jahr in der Corona-Krise erstmals wieder Wachstum in einem Quartal gezeigt. Auch die Gewinne stiegen deutlich verglichen mit der niedrigen Vorjahresbasis, die Margen verbesserten sich signifikant.

Die Prognose für das Gesamtjahr hat MTU präzisiert. Bei der operativen Gewinnmarge (EBIT-Marge) will der Konzern nun mindestens 10 Prozent anstatt 9,5 Prozent erreichen. Das Umsatzziel ist mit 4,3 bis 4,5 Milliarden Euro nun enger gefasst und niedriger als die ursprünglich genannten 4,2 bis 4,6 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist etwas optimistischer für das zivile Serien- und das Militärgeschäft, hat aber den Ausblick für die zivile Instandhaltung etwas zurückgenommen, bei der das Umsatzplus nun 15 bis 20 Prozent betragen soll anstatt 15 bis 25 Prozent. Bei der Cash-Conversion-Rate (CCR), also dem Verhältnis von Free Cashflow zu bereinigtem Gewinn nach Steuern, ist der Konzern jetzt ambitionierter; sie soll im mittleren bis hohen zweistelligen Prozentbereich landen anstatt im mittleren zweistelligen. Unverändert sieht MTU im Gesamtjahr den oberen Rand der EBIT-Marge bei 10,5 Prozent. Der bereinigte Nachsteuergewinn soll sich analog zum bereinigten EBIT bewegen.

Die Aktie notierte im frühen Handel im Gleichklang mit dem DAX rund 1 Prozent im Minus. Den Analysten von Metzler und Citi zufolge übertrafen die Ergebnisse die Markterwartungen deutlich. Nach Meinung der Citi-Analysten sollte die weite Spanne beim Ausblick für die Cash-Conversion-Rate konkretisiert werden.

Die Münchener erzielten in den Monaten April bis Juni einen Umsatz von rund 1,015 Milliarden nach 776 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Analysten hatten MTU 1,020 Milliarden Euro zugetraut. Beim bereinigten EBIT meldete der DAX-Konzern einen Anstieg auf 103 von 42 Millionen Euro, hier hatte die Analystenprognose auf 99 Millionen Euro gelautet. Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 10,2 von 5,5 Prozent.

Nach Steuern konnte MTU den bereinigten Gewinn auf 77 (33) Millionen Euro mehr als verdoppeln. Hier hatten Analysten mit 68 Millionen Euro etwas weniger erwartet. Der berichtete Nachsteuergewinn kletterte auf 54 (13) Millionen Euro. Je Aktie verdiente MTU 0,98 Euro nach 0,20 Euro im Vorjahreszeitraum.

Den freien Cashflow steigerte MTU im Quartal auf 81 Millionen von 56 Millionen Euro vor Jahresfrist. Die Analysten hatten mit 46 Millionen Euro gerechnet.

Der Auftragsbestand lag am Quartalsende bei 20,5 Milliarden Euro und damit 10 Prozent höher als Ende 2020. Im ersten Halbjahr hat MTU laut Mitteilung MRO-Aufträge, also Aufträge für Wartung, Reparatur und Überholung von Maschinen, im Wert von 3 Milliarden US-Dollar gewonnen, fast doppelt soviel wie die 1,7 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum.

"Das stimmt uns zuversichtlich, dass die Talsohle durchschritten ist und im Aftermarket eine nachhaltige Erholung eingesetzt hat", sagte MTU-Chef Reiner Winkler.

Kontakt zu den Autoren: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/uxd/smh/jhe

(END) Dow Jones Newswires

July 30, 2021 04:32 ET (08:32 GMT)