--Dividende von 9,80 Euro, kein neues Aktienrückkaufprogramm

--Corona-Schäden von 3,4 Mrd EUR in der Rückversicherung

--Gewinnziel 2021 von 2,8 Mrd EUR bestätigt

(NEU: Weitere Kennzahlen und Details zum Ausblick und zur Erneuerung)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktionäre der Munich Re können sich trotz des deutlichen coronabedingten Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr über eine stabile Dividende freuen. Wie der DAX-Konzern mitteilte, soll die Ausschüttung je Aktie wie im Vorjahr 9,80 Euro betragen. Der Rückversicherungskonzern bestätigte zudem den Ausblick für das laufende Jahr.

"Unsere Dividende bleibt verlässlich", sagte Vorstandschef Joachim Wenning laut Mitteilung. Auf ein neues Aktienrückkaufprogramm verzichte man aber aktuell. "Unsere Aktionäre werden von Investitionen in die sich jetzt bietenden, attraktiven Geschäftsmöglichkeiten stärker profitieren." Die Munich Re hat die Dividende seit über 50 Jahren nicht gesenkt.


   Schadensbelastung vor allem wegen Absagen von Veranstaltungen 

Der Gewinn der Munich Re brach im Gesamtjahr bei Prämieneinnahmen auf Rekordniveau auf 1,2 Milliarden Euro von 2,7 Milliarden im Vorjahr ein. Die coronabedingten Schäden beliefen sich auf 3,4 Milliarden Euro in der Rückversicherung, etwa wegen Absagen von Veranstaltungen wie den Olympischen Spielen oder wegen Betriebsunterbrechungen. Die Großschadensbelastung betrug insgesamt 4,7 nach 3,1 Milliarden Euro. Im vierten Quartal lag sie mit 1,2 Milliarden Euro etwas unter Vorjahr. Die Rückversicherung - sowohl Schaden-Unfall als auch Leben - steuerte 2020 knapp 700 Millionen Euro zum Konzernergebnis bei.

Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich 2020 auf 105,6 von 100,2 Prozent. Die Quote setzt Aufwendungen für Versicherungsbetrieb und -leistungen ins Verhältnis zum Prämienaufkommen. Bei Werten unter 100 Prozent arbeitet eine Versicherung profitabel. Munich Re hatte 106 Prozent erwartet. Im vierten Quartal lag die Quote bei 104,2 Prozent.

Der Erstversicherer Ergo steigerte den Gewinn im vergangenen Jahr auf 571 von 440 Millionen Euro, vor allem dank eines guten Ergebnisses im internationalen Geschäft.

Das Kapitalanlageergebnis des Konzerns ging vor allem wegen niedrigerer Zinserträge auf 7,4 von 7,8 Milliarden zurück. Die Kapitalanlagerendite betrug 3,0 Prozent. Die Prämieneinnahmen legten um 6,7 Prozent auf 54,9 Milliarden Euro zu.

Im Schlussquartal verdiente der Konzern nach Steuern und Anteilen Dritter 208 Millionen Euro nach 216 Millionen zuvor.


   Deutlicher Volumenanstieg in der Erneuerung 

Im laufenden Jahr wird weiterhin mit coronabedingten Schäden gerechnet, diese dürften aber deutlich geringer ausfallen. Trotz der Schäden strebt Munich Re 2021 einen Nettogewinn von 2,8 Milliarden Euro an, was sich der Konzern ursprünglich für dieses Jahr vorgenommen hatte. Die Rückversicherung soll 2,3 Milliarden Euro beitragen, Ergo 500 Millionen Euro.

Die Schaden-Kosten-Quote soll 96 Prozent erreichen, bereinigt um Corona-Schäden 95 Prozent. Die Beitragseinnahmen sollen sich auf rund 55 Milliarden Euro belaufen. Die Kapitalanlagerendite sieht Munich Re bei mehr als 2,5 Prozent.

Die Aussichten im Rückversicherungsgeschäft sind gut. In der Erneuerungsrunde der Rückversicherungsverträge steigerte der Konzern das gezeichnete Geschäftsvolumen um 10,9 Prozent auf 11,6 Milliarden Euro. Das Preisniveau legte für das Portfolio der Munich Re um 2,4 Prozent zu. Das Management sieht an anhaltend positives Marktumfeld mit attraktiven Wachstumsmöglichkeiten.

Kontakt zum Autor: matthias.goldschmidt@wsj.com

DJG/mgo/kla

(END) Dow Jones Newswires

February 25, 2021 02:16 ET (07:16 GMT)