Zürich (Reuters) - Der Hurrikan "Ida" kommt die Versicherer Swiss Re zufolge teuer zu stehen.

Der Wirbelsturm, der Ende August und Anfang September an der US-Ostküste verheerende Schäden anrichtete und Dutzende Tote forderte, dürfte die Branche 28 bis 30 Milliarden Dollar kosten, teilte der Schweizer Rückversicherer am Dienstag mit. Die eigene Schadenbelastung veranschlagt der Konzern aus Zürich mit rund 750 Millionen Dollar. "Ida" war dem Unternehmen zufolge der zweitstärkste jemals gemessene Hurrikan. Manche Branchenexperten schätzen, dass sich die Versicherungsschäden dafür auf bis zu 35 Milliarden Dollar summieren könnten. Der bislang kostspieligste Wirbelsturm für die Branche war im Jahr 2005 "Katrina" mit Versicherungsschäden von mehr als 80 Milliarden Dollar.

Die schweren Überschwemmungen in Deutschland und den benachbarten Ländern kosten Swiss Re zudem mehr als bislang geschätzt. Die Nummer zwei der Rückversicherungsbranche geht nun von rund 520 Millionen Dollar Schadenaufwand aus. Insgesamt dürfte die Branche für die Katastrophe, die im Juli zu schweren Zerstörungen führte und bei der Dutzende Menschen starben, für etwa zwölf Milliarden Dollar geradestehen müssen. Der führende Rückversicherer Münchener Rück geht von einer halben Milliarden Euro Kosten für sich aus.

Die Versicherungsbranche warnt seit längerem vor vermehrten und schwereren Naturkatastrophen. Vor allem das Schadenpotenzial von Überschwemmungen, Hagelstürmen oder Waldbränden - im Fachjargon Secondary Perils genannt - nehme aufgrund des Klimawandels und der zunehmenden Verstädterung zu. Naturkatastrophen könnten die Versicherungsbranche künftig bis zu 300 Milliarden Dollar pro Jahr kosten, schätzte Swiss Re in einer im Frühjahr veröffentlichten Studie.