LONDON (dpa-AFX) - Die Corona-Krise macht der britischen Großbank Royal Bank of Scotland (RBS) zu schaffen. Wegen der Unsicherheit im Zusammenhang mit der Pandemie und möglichen Kreditausfällen legte die Bank im ersten Quartal 802 Millionen Pfund (919 Mio Euro) zur Seite, wie das seit der Weltfinanzkrise verstaatlichte Unternehmen am Freitag in London mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es nur 86 Millionen Pfund gewesen. Mit Blick auf 2020 verwies die erst seit November amtierende Unternehmenschefin Alison Rose auf den extrem unsicheren Ausblick für die Wirtschaft. Die Bank sehe sich aber in einer "Position der Stärke", erklärte sie.

Die Bank kämpfte in den ersten drei Monaten des Jahres mit sinkenden Erträgen und einer niedrigeren Marge. Der Gewinn sackte im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr von 797 auf 331 Millionen Pfund ab. Mit einem Vorsteuergewinn von 519 Millionen Pfund übertraf der Konzern allerdings die Erwartungen der Analysten.

Einer der größten Sanierungsfälle der Branche nach der Finanzkrise wurde in den vergangenen Jahren vom Management auf eine finanziell solidere Basis gestellt. 2019 hatte die Bank das dritte Jahr in Folge wieder Geld verdient. Noch ist der britische Staat, der die Bank in der Finanzkrise mit Milliarden vor dem Untergang bewahrt hatte, mit rund 62 Prozent beteiligt./jha/mis