München (Reuters) - Die Alteigentümer des südkoreanischen Lieferdienstes Woowa haben kurz nach der Übernahme durch Delivery Hero bereits Kasse gemacht.

Der südkoreanische Start-up-Investor Altos Ventures, Hillhouse Capital aus Hongkong, Goldman Sachs, Naver und andere Finanzinvestoren stießen über Nacht zusammen 9,8 Millionen Aktien des Berliner Essens-Lieferdienstes ab. Damit reduzieren sie ihre Beteiligung an Delivery Hero auf sechs von rund zehn Prozent. Die beauftragten Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley platzierten die Papiere nach Angaben eines Händlers zum Preis von je 123,10 Euro. Die Woowa-Alteigentümer nehmen mit dem Verkauf damit 1,21 Milliarden Euro ein.

Am Mittwoch gaben Delivery-Hero-Aktien gegen den Markttrend im Leitindex Dax 3,8 Prozent auf 123,05 Euro nach.

Delivery Hero hatte erst im März grünes Licht für die 5,7 Milliarden Euro schwere Übernahme von Woowa Brothers bekommen, den Marktführer bei Lieferdiensten in Südkorea. Für dessen bisherige Eigentümer war der Verkauf an die Berliner ein noch besseres Geschäft als anfangs gedacht. Sie hatten Ende 2019 ausgehandelt, mehr als die Hälfte des Kaufpreises in Delivery-Hero-Aktien zu bekommen. Diese haben ihren Wert seither mehr als verdoppelt, auch weil die Lieferdienste in der Pandemie boomten. Auf dem Papier wurde die Übernahme für Delivery Hero damit zwei Milliarden Euro teurer als ursprünglich vereinbart.