Bern (awp) - Die Aktien von Nestlé können sich dem schwachen Gesamtmarkt am Mittwochmorgen nicht entziehen. Dass die Papiere des Nahrungsmittelkonzerns aus Vevey ihre defensiven Qualitäten nicht ausspielen können, erklären sich Beobachter mit dem Verzicht L'Oréals auf die ursprünglich geplante Dividendenerhöhung. Nestlé ist mit 23 Prozent am französischen Kosmetikhersteller beteiligt.

Um 10.13 Uhr verlieren Nestlé Namen noch 0,7 Prozent auf 105,48 Franken. Die Tagestiefstkurse liegen gar bei 105,06 Franken. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert um 0,9 Prozent unter dem Schlussstand vom Vortag.

Am frühen Mittwochmorgen orientierte der französische Kosmetikhersteller L'Oréal die Öffentlichkeit darüber, aufgrund der Coronavirus-Krise auf die den Aktionären in Aussicht gestellte Erhöhung der Jahresdividende auf 4,25 Euro je Aktie verzichten zu wollen. Stattdessen will das Unternehmen den Aktionären eine Ausschüttung auf Vorjahreshöhe von 3,85 Euro je Titel entrichten.

Dadurch fliessen als Grossaktionär auch Nestlé in einem geringeren Ausmass neue Mittel zu, was in den Handelsräumen hiesiger Banken bedauert wird.

Mit einem leichten Plus von 0,7 Prozent schneiden die Papiere von Nestlé seit Jahresbeginn zwar deutlich besser als der SMI ab. Seinem Ruf als "Fels in der Brandung" in turbulenten Börsenzeiten wird das Indexschwergewicht aber nur bedingt gerecht.

lb/rw