VEVEY (dpa-AFX) - Eine rege Nachfrage nach Kaffee, vegetarischen Produkten und Haustiernahrung treibt den Schweizer Lebensmittelkonzern Nestle weiter an. Zudem strömen nach dem Ende harter Corona-Maßnahmen in vielen Ländern wieder mehr Menschen in Restaurants. Mit Blick auf den Umsatz traut sich Nestle für das laufende Jahr daher nun mehr zu als bislang. Den Anstieg der Kosten für Rohstoffe und Transport sollen höhere Verkaufspreise auffangen, erklärte Konzernchef Mark Schneider. Daher bleibt er zuversichtlich für die operative Gewinnmarge. Die Aktien legten am Mittwochvormittag deutlich zu.

Das Management um Schneider rechnet für 2021 laut einer Mitteilung vom Mittwoch nun mit einem Anstieg der Erlöse aus eigener Kraft um 6 bis 7 Prozent. Bislang war ein Anstieg um bis zu 6 Prozent in Aussicht gestellt worden.

Im abgelaufenen dritten Quartal erreichte der Konzern ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft von 7,6 Prozent. Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen eingerechnet war das Plus mit 2,2 Prozent auf 63,3 Milliarden Franken (59 Mrd Euro) indes geringer. Der Konzern schnitt damit aber besser ab als von Analysten erwartet.

Die Erhöhung der Verkaufspreise habe offenbar kaum die Nachfrage der Verbraucher gedrückt, erklärte Bruno Monteyne vom Analysehaus Bernstein Research. Der Experte spricht von einem "fantastischen Wachstum" schon bevor die Preiserhöhungen im kommenden Jahr noch deutlicher wirken würden.

Vor allem stellte Monteyne aber auf die Entwicklung der Profitabilität ab. Wegen des hohen Wachstumstempos des Konzerns dürfte es einige Stellschrauben geben, um höhere Rohstoffkosten auszugleichen. So plant Nestle-Chef Schneider nach einem kleinen Rückgang der operativen Gewinnmarge auf 17,5 Prozent 2021 für die kommenden Jahre unverändert mit einer Verbesserung.

Das kommt auch bei den Investoren gut an. Nestle-Aktien stiegen an der Spitze des Schweizer Leitindex SMI um 3,8 Prozent auf gut 117 Franken. Am Vortag waren sie noch im Sog von mit Enttäuschung aufgenommenen Geschäftszahlen des französischen Konkurrenten Danone unter Druck geraten. So treibt den Franzosen die Kostenexplosion in vielen Bereichen die Sorgenfalten auf die Stirn. Auch sie drehen an der Preisschraube. Anders als bei Nestle war bei Danone allerdings die Absatzmenge zuletzt rückläufig./mis/nas/jha/