WIESBADEN (dpa-AFX) - Während Kinder und Jugendliche Anfang 2020 etwas weniger in sozialen Netzwerken unterwegs waren, ist die Nutzung von Streaming-Diensten, Videotelefonie und E-Mails deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte, waren im ersten Quartal 61 Prozent der 10- bis 15-Jährigen bei Instagram, Facebook und Co aktiv, im ersten Quartal 2018 waren es noch 64 Prozent. 79 Prozent nutzten das Netz zum Spielen oder zum Herunterladen von Games, zwei Jahre zuvor waren es 81 Prozent.

Unterdessen wuchs im selben Zeitraum der Anteil der 10- bis 15-Jährigen, die Filme bei Streaming-Anbietern wie Netflix schauten, von 36 auf 58 Prozent. Die Nutzung von Internet- und Videotelefonaten stieg laut den Angaben von 72 auf 82 Prozent. Und während im ersten Quartal 2018 erst knapp die fast die Hälfte (48 Prozent) das Internet für den Mailverkehr nutzten, waren es Anfang 2020 bereits 64 Prozent.

"Die Corona-Pandemie und das damit verbundene Distanzlernen könnte ein Grund dafür gewesen sein, dass sich einige Internetaktivitäten bei jungen Menschen in Deutschland verändert haben", hieß es beim Statistischen Bundesamt. Im März 2020 war der erste harte Lockdown in Deutschland gestartet.

Was das Sammeln von Daten betrifft, waren die jungen Leute deutlich unkritischer als ältere Menschen. So hatten 39 Prozent der 10- bis 15-Jährigen keine Bedenken, dass ihre Online-Aktivitäten zu Werbezwecken aufgezeichnet werden. Über alle Altersklassen hinweg hatten dagegen rund ein Zehntel (11 Prozent) keinerlei Bedenken. Zudem gaben nur 23 Prozent der Jugendlichen an, Datenschutzerklärungen vor der Zustimmung zu lesen - über alle Altersgruppen waren es 45 Prozent.

Das Statistische Bundesamt veröffentlichte die Zahlen aus der jährlichen Erhebung anlässlich des "Safer Internet Day " an diesem Dienstag./jto/DP/jha