Am 9. Februar 2020 findet die 92. Verleihung der Oscars im Dolby Theatre in Los Angeles statt. Im Jahr der Oscar-Verleihung werden immer Filme des Vorjahres ausgezeichnet, in diesem Fall die Filme des Jahres 2019. Im Vorfeld zeichnet sich bereits ab, dass die Oscar-Verleihung vor allem für Netflix (WKN: 552484 / ISIN: US64110L1061) ein großer Erfolg werden dürfte.

24 Oscar-Nominierungen
Der US-amerikanische Streaming-Dienst führt zum ersten Mal die Liste der Oscar-Nominierungen an. Insgesamt gleich 24 Mal wurden Netflix-Produktionen für den renommierten Filmpreis nominiert, darunter in den Kategorien „Bester Film“, „Bester Hauptdarsteller“ und „Beste Hauptdarstellerin“. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 verzeichnete Netflix 15 Nominierungen.

„The Irishman“ ganz weit vorne
10 der 24 Nominierungen gehen dabei auf das Konto des Mafia-Films „The Irishman“, der auf der Streaming-Plattform seit November vergangenen Jahres ausgestrahlt wird. Die Netflix-Tragigkomödie Marriage Story wurde in 6 Kategorien nominiert. Weitere 3 Nominierungen gab es für das Netflix-Original „Die Zwei Päpste“, daneben wurden Netflix-Produktionen mehrfach in den Dokumentations-Kategorien nominiert.

Steigender Konkurrenzdruck
Wegen des steigenden Konkurrenzdrucks werden Eigenproduktionen für Netflix auf dem Streaming-Markt immer wichtiger. So geht neben Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067) nun auch Walt Disney (WKN: 855686 / ISIN: US2546871060) mit dem eigenen Streaming-Service Disney+ in die Offensive, die sich vor allem auf einen umfangreichen Katalog an eigenen Kino- und TV-Produktionen stützt. Neben exklusiven Disney-Klassikern hält Walt Disney auch die Rechte am Marvel- und Star-Wars-Universum.

Apple (WKN: 865985  / ISIN: US0378331005) ist ein weiterer neuer Konkurrent im Streaming-Markt. Apples Content-Angebot ist zwar noch überschaubar, der Konzern verfügt aber über eigene Hardware. Wer sich hier z.B. für den Kauf eines neuen iPHone oder Mac-PC entscheidet, bekommt Apple TV+ für ein Jahr kostenlos dazu.

Durch die immer stärker werdende Konkurrenz muss Netflix verstärkt auf Kundenwachstum und die teure Produktion exklusiver Serien und Filme setzen. Das könnte für Netflix zu einer immer stärker werdenden Belastung werden.

Starke Geschäftszahlen
Noch laufen die Geschäfte aber rund, wie die Zahlen für den Zeitraum Januar bis September 2019 jüngst belegt haben. So verbesserte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 14,7 Mrd. US-Dollar, und der Gewinn legte um 18 Prozent auf 1,3 Mrd. US-Dollar zu (2,93 US-Dollar je Aktie).

So dürfte das vierte Quartal 2019 ausgefallen sein
Wie das vierte Quartal und damit das Gesamtjahr 2019 ausgefallen ist, gibt Netflix am nächsten Dienstag bekannt. Viele Analysten gehen davon aus, dass der Gewinn pro Aktie im vierten Quartal bei 0,52 US-Dollar lag. Das würde ein Plus von satten 73 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2018 bedeuten. Den Analysten zufolge dürfte sich der Umsatz von 4,2 Mrd. US-Dollar (Q4 2018) um 31 Prozent auf 5,5 Mrd. US-Dollar (Q4 2019) verbessert haben.

Hier liegen die nächsten Kursziele
Auch an der Börse ist Netflix im Aufwind. Seit dem September-2019-Tief bei rund 230 Euro konnten die Notierungen um 33 Prozent zulegen (aktuell: 305 Euro).

Das nächste Kursziel ist das Juli-Top bei 343 Euro. Darüber würde dann wieder das 2018er-Allzeithoch bei 368 Euro ins Visier rücken. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau errechnet sich damit eine mittelfristige Gewinnperspektive von 21 Prozent.

Anleger, die auf einen Aufwärtstrend der Netflix-Aktie setzten und sogar überproportional von steigenden Kursen des Video-on-Demand-Anbieters profitieren möchten, schauen sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: MC2VAN / ISIN: DE000MC2VAN6) auf der Long-Seite an. Pessimisten haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: MF1JJX / ISIN: DE000MF1JJX0) die Gelegenheit, auf fallende Kurse der Netflix-Aktie zu setzen.

Bildquelle: Pressefoto Netflix