Der US-Finanzinvestor Blackstone, der vor fünf Jahren mit 45 Prozent bei dem Traditionskonzern aus Wetzlar eingestiegen war, spreche bereits mit möglichen Käufern, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Leica könne bei einem Verkauf mit rund 700 Millionen Euro bewertet werden. Leica-Mehrheitseigentümer Andreas Kaufmann will an seiner Beteiligung dagegen festhalten, wie der österreichische Milliardär zu Reuters sagte: "ACM hat langfristige Ziele mit Leica Camera." Blackstone wollte sich nicht äußern.

Kaufmann war über seine Holding ACM Projektentwicklung 2006 bei dem damals stark angeschlagenen Unternehmen eingestiegen. Fünf Jahre später verkaufte er einen Teil des Aktienpakets an Blackstone.

Im laufenden Jahr erwartet Leica einen operativen Gewinn von rund 70 Millionen Euro vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda). Blackstone hofft, dass potenzielle Käufer für den Luxus-Anbieter Leica eine höhere Bewertung anlegen als für japanische Massenhersteller wie Canon und Nikon. Während Pocketkameras durch die leistungsfähigem Smartphone-Kameras unter Druck geraten sind, widersetzen sich die Luxus-Kameras von Leica dem Abwärtstrend.

Zu den Interessenten an Leica zählten reiche Familien ebenso wie Konkurrenten aus Asien. Huawei verbindet mit Leica eine Lizenzvereinbarung, wonach die Chinesen die Kamera-Technologie für ihre Mobiltelefone nutzen darf. Ob der drittgrößte Smartphone-Hersteller der Welt mitbietet, ist aber unklar. Der schwäbische Optoelektronik-Konzern Carl Zeiss wäre nur an einer Mehrheitsbeteiligung interessiert, wie ein Insider sagte. Zeiss stellt wie Leica und die österreichische Swarovski Optik auch Optiken für Jadgwaffen und Ferngläser her.

Unternehmen in diesem Artikel : Blackstone Group LP, Nikon Corp, Canon Inc