Die Aktionäre haben seit Montag vier Wochen (bis 23. Juli) Zeit, die Offerte der Familie Wang anzunehmen, die den deutlich kleineren chinesischen Grammer-Partner Ningbo Jifeng kontrolliert, wie der Bieter mitteilte. Die Familie, die bereits gut 25 Prozent an Grammer hält, bietet wie angekündigt 60 Euro je Aktie. Grammer-Papiere lagen am Montag mit 61,50 Euro knapp darüber. Damit die Übernahme zustande kommt, müssen die Wangs nach Ablauf der Frist auf mehr als 50 Prozent an Grammer kommen.

Der Grammer-Vorstand unterstützt die Offerte, der zweite Großaktionär Hastor hat sich dagegen ausgesprochen und erwägt, seine Beteiligung noch aufzustocken. Die Chinesen haben weitreichende Zusagen gemacht. Ein Beherrschungsvertrag sei nicht geplant, so lange sich der Hersteller von Auto-Innenraum-Ausstattung wie Mittelkonsolen, Kopfstützen und Armlehnen solide entwickele. Das Unternehmen soll börsennotiert bleiben. "Marke und Standorte von Grammer bleiben erhalten. Ebenso behält Grammer sein geistiges Eigentum", heißt es in der Mitteilung. Die Chinesen wollen auch nicht auf einen Personalabbau dringen.