Paris (Reuters) - Der Rückzug aus Russland sorgt bei Renault für einen Milliardenverlust.

Für das erste Halbjahr wies der französische Autobauer einen Nettoverlust von fast 1,4 Milliarden Euro aus. Im Vorjahr hatte noch ein Gewinn von 350 Millionen Euro zu Buche gestanden. Renault erhöhte gleichwohl angesichts einer gestiegenen Ertragskraft die Prognose für die operative Rendite im laufenden Jahr auf mehr als fünf Prozent. Die Strategie, sich auf weniger dafür aber profitablere Automodelle zu konzentrieren, zahle sich aus, erklärte Konzernchef Luca De Meo am Freitag.

In den ersten sechs Monaten verdreifachte sich der Betriebsgewinn fast auf rund 940 Millionen Euro. Die Gewinnmarge erhöhte sich auf 4,7 von 2,1 Prozent vor Jahresfrist.

Renault hatte seinen Rückzug vom russischen Markt wegen des Kriegs in der Ukraine und den gegen Russland verhängten westlichen Sanktionen im April angekündigt. Den Mehrheitsanteil an dem russischen Hersteller Lada verkaufte der Autobauer zu einem symbolischen Betrag an ein russisches Forschungsinstitut. Insgesamt hat Renault nach früheren Angaben rund 2,2 Milliarden Euro auf das Russlandgeschäft abgeschrieben.

(Bericht von Gilles Guillaume, geschrieben von Jan C. Schwartz, redigiert von Patricia Weiß. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)