Der operative Gewinn kletterte im Zeitraum Oktober bis Dezember um mehr als die Hälfte auf 987,9 Milliarden Yen (rund 7,8 Milliarden Euro), wie der weltgrößte Autobauer am Mittwoch mitteilte. Das war deutlich mehr als Analysten geschätzt hatten. Für das im März endende Geschäftsjahr rechnet Toyota nun mit einem Betriebsgewinn von zwei Billionen Yen, weit mehr als das Management bisher in Aussicht gestellt hatte. Während andere Autohersteller - darunter auch die Lokalrivalen Nissan und Honda - ihre Produktion wegen des weltweit grassierenden Chip-Mangels drosseln müssen, kündigte der japanische Vorzeigekonzern an, den Ausstoß sogar zu erhöhen. Die Aktien von Toyota legten nach der Prognoseanhebung um 2,3 Prozent zu.

"Kurzfristig sehen wir keinen Rückgang des Produktionsvolumens aufgrund der Chip-Knappheit, aber wir sehen die Risiken einer Chip-Knappheit", sagte Finanzvorstand Kenta Kon. Es gebe Stimmen, die von einem Mangel an Halbleitern bis zum Sommer ausgingen, fügte er hinzu. Möglicherweise werde es aber nicht so lange dauern. Autohersteller auf der ganzen Welt sind von dem Mangel an Chips betroffen, die in Motormanagement- und Fahrerassistenzsystemen verwendet werden. Auch Volkswagen und Daimler leiden darunter. Um die Folgen des Engpasses zu erörtern, wollen am Mittwoch Vertreter des Auto- und Elektroniksektors sowie des französischen Staates zu einem Krisentreffen zusammenkommen.

Toyota rechnet für dieses Jahr mit einem Absatz von 9,73 Millionen Fahrzeugen, das sind 3,3 Prozent mehr als der Konzern bisher prognostiziert hatte, aber weniger als die 10,46 Millionen des vergangenen Jahres. Der Hersteller von Autos wie dem SUV RAV 4 und dem Hybridwagen Prius ist dank des asiatischen Marktes - vor allem wegen seiner Stärke in China - besser als manche Konkurrenten durch die Corona-Krise gekommen und hatte erstmals seit fünf Jahren den deutschen Rivalen Volkswagen von der Weltmarktspitze verdrängt. Der Konzern hatte seine Prognose für das operative Ergebnis erst im November auf 1,3 Billionen Yen angehoben.