FRANKFURT (Dow Jones)--Für Absprachen im Handel mit europäischen Staatsanleihen müssen die drei Banken Nomura, UBS und Unicredit Bußgelder von insgesamt 371 Millionen Euro an die EU zahlen. Die Wettbewerbskommission kam nach einer Untersuchung zu dem Schluss, dass Anleihehändler der genannten Kreditinstitute zusammen mit denen der Bank of America (BofA), Natixis, Royal Bank of Scotland (RBS) und der früheren WestLB zwischen 2007 und 2011 in wechselnden Besetzungen sich in Chat-Rooms über Preise und andere sensible Informationen ausgetauscht hatten.

"Es ist inakzeptabel, dass diese Investmentbanken mitten in der Finanzkrise, als viele Finanzinstitute mit öffentlichen Geldern gerettet werden mussten, auf Kosten der EU-Mitgliedsstaaten Absprachen auf diesem Markt getroffen haben", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Die inzwischen in Natwest umbenannte RBS blieb als Kronzeugin des Kartells ohne Bußgeld, BofA und Natixis kamen straffrei davon, weil ihre Beteiligung nach den EU-Regeln schon zu lange zurücklag. Die WestLB-Nachfolgerin Portigon musste ebenfalls nicht zahlen, weil sie derart geschrumpft ist, dass das vorgesehene Bußgeld die Grenze von 10 Prozent der Einnahmen überschritten hätte.

Die UBS, die durch Aufklärung ebenfalls Rabatt bekam, muss mit 172,4 Millionen Euro den Löwenanteil zahlen, 129,6 Millionen Euro entfielen auf Nomura, 69,4 Millionen auf Unicredit.

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May 20, 2021 06:08 ET (10:08 GMT)