FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Deutsche HVPI-Inflation steigt im August weiter auf 8,7 Prozent 

Der Inflationsdruck in Deutschland dürfte im August zugenommen haben. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen ist, wodurch sich die Jahresteuerung auf 8,7 (Juli: 8,5) Prozent erhöhen würde. Eine Kernteuerungsrate veröffentlicht das Statistische Bundesamt nicht, aber die bereits am Vormittag anstehenden Preisdaten aus sechs Bundesländern werden Hinweise auf die Entwicklung des grundlegenden Preisdrucks geben.

>>> Dienstag, 30. August 2022; 14:00 Uhr


2. Ringen um einen einheitlichen Kurs auf der Kabinettsklausur 

Auf der zweitägigen Kabinettsklausur im Schloss Meseberg dürfte es wenig harmonisch zugehen. Zu groß sind die Differenzen der Koalitionäre beim geplanten Entlastungspaket, beim Thema Übergewinnsteuer für Krisengewinner und im Umgang mit der Schuldenbremse. Unterschiedliche Positionen gibt es zudem bei der Frage, ob die Laufzeiten für Atomkraftwerke angesichts der geringen Gaslieferungen verlängert werden sollten und welche zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen besonders im Verkehrs- und Gebäudesektor notwendig sind. Hinzu kommt die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Es dürfte also ein unbequemes Treffen werden. Angesichts der schwierigen Energieversorgungslage in den kommenden Herbst- und Wintermonaten werden SPD, Grüne und FDP um einen Befreiungsschlag bemüht sein.

>>> Dienstag, 30. August 2022; ab 10:00 Uhr und Mittwoch, 31. August 2022


3. Euroraum-Inflation stagniert im August bei 8,9 Prozent 

Die Hoffnungen auf einen baldigen Rückgang des Inflationsdrucks im Euroraum haben sich mit Fortdauer des Ukraine-Kriegs und den russischen Bremsmanövern bei der Belieferung mit Erdgas zerschlagen. Inzwischen eilt nicht nur der Erdgaspreis von Hoch zu Hoch, sondern der Inflationsdruck gewinnt zunehmend an Breite. Volkswirte erwarten, dass die Kernverbraucherpreise im August mit einer Jahresrate von 4,1 (Juli: 4,0) Prozent gestiegen sind. Vorübergehende Rückgänge bei Benzin- und Heizölpreisen dürften die Gesamtteuerung bei 8,9 Prozent stagnieren lassen.

>>> Mittwoch, 31. August 2022; 11:00 Uhr


4. Mehrere Mitgliedsänderungen in Stoxx-50 und Euro-Stoxx-50 absehbar 

Einige Bewegung dürfte es bei der Indexüberprüfung für die europäischen Blue-Chips-Indizes geben. Die Aktien der skandinavischen Bankengruppe Nordea werden voraussichtlich in den Euro-Stoxx-50 aufsteigen und dort die Titel von Philips verdrängen. Auch der jüngste Wechsel an der Unternehmensspitze mit Kurserholung dürfte den Abstieg des niederländischen Traditionsunternehmens nicht mehr verhindern. Aufstiegschancen haben auch die Aktien von Wolters Kluwer, einem niederländischen Anbieter von Fachliteratur, der als Dollargewinner gilt. Ihr Aufstieg hängt aber an der Position, die der Abstiegskandidat Kone aus Finnland zum August-Schlusskurs einnehmen wird. Im Stoxx-50 könnte es zu einem innerbritischen Wechsel kommen: Der Übertragungsnetzbetreiber National Grid hat eine gute Aufstiegschance und könnte den Finanz- und Versicherungskonzern Prudential verdrängen. Wirksam werden mögliche Veränderungen zum Handelsbeginn am 19. September.

>>> Donnerstag, 1. September 2022; 22:05 Uhr


5. Stellenzuwachs am US-Arbeitsmarkt im August etwas geringer 

Der Stellenzuwachs am US-Arbeitsmarkt dürfte sich im August nach dem überaus starken Ergebnis im Vormonat etwas verringert haben. Nach Einschätzung von Analysten sprechen dafür einerseits die Erwartung einer "statistischen Gegenreaktion" und andererseits die grundsätzliche Wahrnehmung, dass die Beschäftigungszuwächse angesichts einer schrumpfenden Wirtschaft zuletzt recht hoch gewesen sind. Laut Factset-Konsens wird ein Stellenaufbau von 270.000 (Juli: 528.000) prognostiziert. Im Fokus werden ferner die Arbeitslosenquote (Prognose: unverändert 3,5 Prozent), die Beschäftigungsquote und die Entwicklung der Stundenlöhne (plus 0,4 Prozent) stehen.

>>> Freitag, 2. September 2022; 14:30 Uhr


Mitarbeit: Andrea Thomas, Herbert Rude, Hans Bentzien

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DJG/smh

(END) Dow Jones Newswires

August 26, 2022 10:39 ET (14:39 GMT)