LONDON (dpa-AFX) - Die Kursverläufe der Windanlagebauer gleichen der Seefahrt der Vergangenheit. Bis Anfang des Jahres ging es mit einer steifen Brise in den Segeln flott voran, doch seit Januar herrscht Flaute. Die Folge: Sowohl Nordex als auch Siemens Gamesa liegen - ganz im Gegensatz zum Gesamtmarkt - deutlich unter den Jahreshochs.

Mittlerweile haben beide Werte aber ein Niveau erreicht, auf dem sich die Frage nach dem weiteren Vorgehen stellt. Analyst Vivek Midha von der US-Bank Citigroup gibt in einer am Dienstag vorliegenden Studie eine klare Antwort: Er stuft Nordex von "Neutral" auf "Buy" und senkt Siemens Gamesa von "Buy" auf "Neutral". Bei den Kurszielen fallen die Veränderungen weniger stark aus: 19,50 nach 19,00 Euro für Nordex, 26,50 nach 29,00 Euro bei Siemens Gamesa.

Die unterschiedliche Einstufung folgt der Bewertung. Bei Nordex macht Midha nach dem Kursverfall ein günstiges Niveau aus. Der Abschlag zur Branche belaufe sich auf rund 15 Prozent. Doch damit nicht genug. Mit dem Ausgang der Bundestagswahlen, der auf eine Regierungsbeteiligung der Grünen hindeutet, habe sich der Wind für landgestützte Anlagen gedreht. Dabei biete Nordex die besten Möglichkeit, den politischen Wandel an der Börse zu spielen. Hinzu komme Rückenwind aus den USA durch die Pläne der Biden-Administration für erneuerbare Energien.

Siemens Gamesa profitiere davon weit weniger, so der Analyst. Die Ausrichtung auf seegestützte Windräder sorge vielmehr für ambitionierte Markterwartungen, die nicht einfach zu übertreffen seien. Das gelte um so mehr, als keine starken positiven Impulse für das Unternehmen absehbar sein. Im Gegensatz zu Nordex attestiert Miha Siemens Gamesa zudem eine ambitionierte Bewertung. Damit sei das Potenzial der Aktie begrenzt und eine überdurchschnittliche Entwicklung im Sektorvergleich unwahrscheinlich.

Mit der Einstufung "Buy" sagt die Citigroup der Aktie für die kommenden zwölf Monate eine Gesamtrendite von mindestens 15 Prozent voraus.

Mit der Einstufung "Neutral" gehen die Analysten der Citigroup davon aus, dass es nicht ausreichend Werttreiber oder Gründe für ein Investment gebe, um zur einer positiven oder negativen Anlageeinschätzung zu kommen./mf/la/jha/

Analysierendes Institut Citigroup.

Veröffentlichung der Original-Studie: 28.09.2021 / 00:00 / ET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 28.09.2021 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / ET