FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer vom Dienstag geht es an den europäischen Börsen am Mittwoch wieder leicht nach oben. Der DAX verbessert sich kurz nach der Eröffnung um 0,4 Prozent auf 13.982 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,5 Prozent auf 3.665 Punkte zu. "Nach dem schwachen Tag gestern strebt der DAX heute wieder nach oben", sagt Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Ein nachhaltiges Überschreiten der 14.000 könnte die Stimmung zumindest etwas aufhellen", meint er.

Der Markt reagiert mit dem Anstieg auf die späte Erholung an der Wall Street, dort hatten zum Schluss nur noch die Technologie-Aktien deutlich im Minus gelegen. Der Dow Jones konnte dagegen seine kräftigen Verluste aus dem frühen Handel zum Schluss vollständig wettmachen. Die Aktien der Versorger erzielten sogar kräftige Gewinne, ebenso die zuletzt gebeutelten Hersteller von Konsumgütern des täglichen Bedarfs.

Im Blickpunkt steht vor allem das Fed-Protokoll der Sitzung vom 3. und 4. Mai, das am Abend vorgelegt wird. Dort werden Hinweise erwartet, wie hoch die Bereitschaft auch der US-Notenbank zu stärkeren Maßnahmen ist.

Nur leicht positiv stimmt die Aufwärtsrevision im deutschen BIP. Im ersten Quartal legte die deutsche Wirtschaft um kalenderbereinigt 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. In der ersten Veröffentlichung waren 3,7 Prozent vermeldet worden. "Von den Effekten des Ukraine-Krieges dürfte in den aktuellen Zahlen wenig enthalten sein", sagt IMK-Chef Sebastian Dullien. Die volle Wucht der Kriegsfolgen für die deutsche Wirtschaft werde sich erst in den Zahlen ab dem zweiten Quartal widerspiegeln.

In den kommenden Quartalen werden die hohen Energiepreise den Konsum belasten, die gestiegene Unsicherheit werde die Unternehmensinvestitionen dämpfen, und die gestiegenen Zinsen würden die Wohnungsbauaktivität bremsen, so Dullien. Er rechnete daher "mit einem ebenfalls schwachen zweiten Quartal". Die Zahlungen aus dem Entlastungspaket der Bundesregierung dürften den Konsum ab dem dritten Quartal dann etwas stützen.

Der Gfk-Konsumklima-Indikator lag mit einem Wert von minus 26 im Rahmen der Erwartungen. "Er ist zwar grottenschlecht, aber zumindest nicht noch weiter abgestürzt", so ein Händler. Dagegen ging das Verbrauchervertrauen in Frankreich und Schweden im Mai weiter zurück. Dies seien zwar nur Mosaiksteine, jedoch würde das Bild eines Konsumeinbruchs in Europa wegen der unbekämpften Inflation immer deutlicher, so ein Händler.


   Kräftiges Minus bei Nordex 

Die Nordex-Aktie knickt im frühen Handel um 9,2 Prozent ein. Der Windkraftanlagen-Hersteller hat die Margenprognose kräftig in den Verlustbereich gesenkt auf minus 4 bis 0 Prozent. Zuvor war ein Plus von 1 bis 3,5 Prozent erwartet worden. Auch die Umsatzerwartung wurde gesenkt.

Leicht positiv werden die Zahlen zum ersten Quartal von Aroundtown im Handel eingeschätzt. "Angesichts der negativen Stimmung gegenüber der Branche dürfte das stützen", sagt ein Händler. Der Immobilienkonzern hat seine Prognose für das Jahr bestätigt und konnte auf Jahressicht leicht wachsen. Sorgen vor kräftigen Zinserhöhungen könnten allerdings die Immobilien-Aktien generell wieder unter Druck bringen, heißt es am Markt. Die Aktie verliert 1,5 Prozent.

Gemischt sind die Zahlen von Marks & Spencer ausgefallen, heißt es im Handel. Der britische Einzelhändler habe zwar einen kräftigen Erholungskurs vorgelegt und den Vorsteuergewinn in seinem Fiskaljahr deutlich verbessert, einige Analysten hatten aber noch mehr erwartet. Zudem blicke das Unternehmen sehr vorsichtig auf das neue Fiskaljahr, unter anderem wegen des nun fehlenden Gewinnbeitrags aus Russland. "Die Aktie bröckelt schon seit Jahresbeginn ab, daher dürfte der vorsichtige Ausblick nicht mehr so stark belasten", meint ein Händler. Für die Titel geht es um 2,0 Prozent aufwärts.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.664,68      +0,5%         17,12         -14,7% 
Stoxx-50                3.598,35      +0,6%         21,20          -5,8% 
DAX                    13.981,74      +0,4%         61,99         -12,0% 
MDAX                   28.957,48      +0,2%         63,15         -17,6% 
TecDAX                  3.051,04      -0,3%         -8,94         -22,2% 
SDAX                   13.253,30      +0,1%          8,03         -19,3% 
FTSE                    7.523,37      +0,5%         39,02          +1,4% 
CAC                     6.277,91      +0,4%         24,77         -12,2% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,97                    +0,00          +1,15 
US-Zehnjahresrendite        2,76                    +0,01          +1,25 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mi, 8:11 Uhr  Di, 17:26 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0690      -0,4%        1,0703         1,0729   -6,0% 
EUR/JPY                   135,95      -0,1%        135,93         135,75   +3,9% 
EUR/CHF                   1,0290      -0,2%        1,0298         1,0302   -0,8% 
EUR/GBP                   0,8521      -0,5%        0,8541         0,8570   +1,4% 
USD/JPY                   127,18      +0,3%        127,00         126,52  +10,5% 
GBP/USD                   1,2545      +0,1%        1,2532         1,2518   -7,3% 
USD/CNH (Offshore)        6,6792      +0,3%        6,6795         6,6628   +5,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                29.727,15      +0,6%     29.741,48      29.015,07  -35,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                 110,86     109,77         +1,0%           1,09  +52,3% 
Brent/ICE                 114,55     113,56         +0,9%           0,99  +50,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.858,67   1.866,55         -0,4%          -7,89   +1,6% 
Silber (Spot)              21,97      22,12         -0,7%          -0,15   -5,7% 
Platin (Spot)             953,08     957,98         -0,5%          -4,91   -1,8% 
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May 25, 2022 03:43 ET (07:43 GMT)